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Slaven Bilic ist mit dem Quartier in Bad Tatzmannsdorf hoch zufrieden.

Foto:APA/EPA/MARKUS LEODOLTER
Bad Tatzmannsdorf - Zum letzten Mal vor der EURO hat Kroatiens Teamchef Slaven Bilic am Samstag in Bad Tatzmannsdorf das EM-Mannschaftsquartier seiner Truppe inspiziert. Der 39-Jährige, dessen Truppe am 8. Juni mit dem Spiel gegen Österreich ins Turnier startet, zeigte sich mit den Bedingungen zufrieden, wollte sich mit sportlichen Prognosen aber nicht zu weit nach vorne wagen.

"Alle Wünsche, die wir im Dezember geäußert haben, sind erfüllt worden", stellte Bilic nach einem Rundgang durch das Team-Hotel fest. "Hier passt alles. Die Ruhe, die Plätze, wir haben Billardtische, können Tennis spielen. Aber das wichtigste ist, dass ich weiß, dass das gesamte Personal stolz ist, das kroatische Team hierzuhaben", erklärte Bilic, der entgegen den Ankündigungen ohne seine verhinderten Assistenten Nikola Jurcevic und Aljosa Asanovic bzw. Teammanager Robert Prosinecki gekommen war.

Die EM-Gruppe gemeinsam mit Österreich, Deutschland und Polen beurteilte er als "schwierig". Besonders der Umstand, das erste Spiel gegen die Gastgeber bestreiten zu müssen, bereitet ihm Kopfzerbrechen. "Österreich hat in den letzten zwei Jahren nur Freundschaftsspiele absolviert, die warten auf ein besonderes und wichtiges Spiel", so Bilic, der ÖFB-Coach Josef Hickersberger als "sehr guten Trainer" hervorhob und die "kompakte Organisation" aber auch individuelle Stärke etwa von Kapitän Andreas Ivanschitz lobte. "Da können sie super Standardsituationen machen."

Deutschland, das "immer zu den zwei, drei Favoriten gehört", schätzt er als härteste Nuss ein. "Sie verfügen über viel individuelle Stärke und Selbstvertrauen", beschrieb Bilic den Charakter der DFB-Elf. Polen wiederum sei schon aufgrund der Tatsache, dass es seine Qualifikationsgruppe gewonnen hat, eine harte Nuss. "Österreich und Polen, da muss ich ehrlich sein, haben zwar nicht die individuellen Qualitäten wie etwa Frankreich oder die Niederlande. Aber Polen ist sicher gefährlicher als Frankreich. Sie sind ein bisschen langweilig, aber sehr gut organisiert."

Bilic, der sich bereits auf einen 23-Mann-Kader festgelegt hat, zeigte sich überzeugt, die "besten und richtigen" Spieler nominiert zu haben. "Ich liege auf einer Linie mit meinen Assistenten." Kapitän Niko Kovac, der auch in der kommenden Saison bei Red Bull Salzburg spielen wird, hält er zwar nicht für den besten seiner Männer, aber: "Er ist der wichtigste Spieler, unser Kapitän, der die Balance zwischen Abwehr und Angriff herstellt. Und ich bin stolz, dass er seinen Vertrag in Salzburg verlängert hat."

Den gestiegenen und noch immer steigenden Erwartungsdruck in seiner Heimat kommentierte er gelassen: "Ich mag Druck. Solange er positiv ist. Das kann dir genau die zehn Prozent mehr geben, die du brauchst, um erfolgreich zu sein." Möglicherweise wird der verletzte Starstürmer Eduardo, der derzeit zu Rehabilitationszwecken noch in Brasilien weilt, während des Turniers zum Team stoßen. "Vielleicht", so Bilic, "das hängt aber vor allem von den Ärzten und seinem Club Arsenal ab." (APA)