Einer Umfrage vom Freitag zufolge kann Browns Labour-Partei derzeit landesweit nur mit 23 Prozent rechnen, während die konservativen Torys auf 49 Prozent kommen. Brown muss bis spätestens 2010 Neuwahlen ausrufen. Bei den Kommunalwahlen am 1. Mai war Labour beim Stimmenanteil hinter den Liberaldemokraten sogar auf den dritten Platz zurückgefallen. Der Wahlausgang wurde als Denkzettel für Brown interpretiert. Brown führte seine Niederlage vor allem auf die schwache Konjunktur und die steigenden Lebensmittel- und Nahrungsmittelpreise zurück.
Großbritannien
Brown sucht Rat bei Blair
Wegen Umfragetief ist langjährige Rivalität offenbar kein Hindernis, den Vorgänger um Hilfe zu bitten
London - Der in einem Umfragetief steckende
britische Premierminister Gordon Brown sucht bei seinem Vorgänger
Tony Blair um Rat. Blairs Frau Cherie sagte in zwei am Samstag
veröffentlichten Interviews, trotz der langjährigen Rivalität beider
Politiker berate Blair seinen Nachfolger. "Tony glaubt daran, dass
Gordon die Wahl gewinnen kann, und ich weiß, dass er mit Gordon
darüber gesprochen hat, wie er es schaffen kann", wurde Cherie Blair
zitiert.
Unter Blair war Brown zehn Jahre lang als Schatzkanzler für die
Finanzpolitik des Landes verantwortlich. Seit Jahren galt er als
Kronprinz. Im Mai 2007 räumte Blair schließlich den Posten des
Premierministers und überließ Brown das höchste Regierungsamt. (APA/Reuters)