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Panzer der libanesischen Armee patrollieren in den Straßen von Tripoli. Bei den Kämpfen in der Hafenstadt kamen insgesamt 17 Menschen ums Leben.

Foto: APA/EPA/Adel Karroum
Beirut/Tripoli - Nach tagelangen Kämpfen zwischen Anhängern und Gegnern der prowestlichen Regierung zeichnet sich im Libanon kein Ende der Gewalt ab. Im Norden und Osten des Landes kam es zu schweren Gefechten, die Zahl der Toten seit Ausbruch der Unruhen Mitte vergangener Woche stieg bis zum Montag auf mindestens 49. Lediglich in der Hauptstadt Beirut entspannte sich die Lage, weil sich die Kämpfer der schiitischen Hisbollah-Miliz aus den Straßen zurückzogen.

Heftige Kämpfe wurden am Montag erneut aus der Stadt Tripoli gemeldet. Sicherheitskräfte berichteten von Maschinengewehrfeuer und dem Einsatz von Raketen. In den Bergen um Beirut wurden Soldaten stationiert, nachdem dort am Tag zuvor mindestens elf Menschen getötet wurden. Mehr als 20 weitere seien bei der Gewalt in Chuweifat nahe der Hauptstadt verletzt worden, berichteten Rettungskräfte. Der staatliche Fernsehsender Press TV berichtete auf seiner Website von 17 getöteten Anhängern der Opposition.

Die Außenminister der Arabischen Liga berieten am Sonntag in Kairo über die Lage im Libanon und forderten die Hisbollah auf, ihre Kämpfer zurückzuziehen. Am (heutigen) Montag wurde eine Delegation der Arabischen Liga zu Vermittlungsbemühungen in Beirut erwartet.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel verurteilte die Unruhen. Die Bundeskanzlerin rief in der Erklärung, die inhaltsgleich auch vom französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy und vom britischen Premierminister Gordon Brown veröffentlicht wurde, zu einer sofortigen Wiederaufnahme des Dialogs im Rahmen der Arabischen Liga auf - mit dem Ziel, "eine dauerhafte Gesamtlösung zu erreichen, die Demokratie, Unabhängigkeit, Souveränität und Einheit des Libanon respektiert". Zugleich bekräftigte Merkel die Unterstützung der deutschen Regierung für den Libanon, die legitime Regierung, und alle Institutionen, die für die Sicherheit verantwortlich seien. Papst Benedikt XVI. rief die Konfliktparteien zum Dialog auf, um weiteres Blutvergießen zu vermeiden. (Reuters/APA)