Lediglich in der Hauptstadt Beirut entspannte sich die Lage - Heftige Kämpfe erneut in Tripoli - Bisher mindestens 49 Tote
Redaktion
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Beirut/Tripoli - Nach tagelangen Kämpfen zwischen Anhängern und
Gegnern der prowestlichen Regierung zeichnet sich im Libanon kein
Ende der Gewalt ab. Im Norden und Osten des Landes kam es zu schweren
Gefechten, die Zahl der Toten seit Ausbruch der Unruhen Mitte
vergangener Woche stieg bis zum Montag auf mindestens 49. Lediglich
in der Hauptstadt Beirut entspannte sich die Lage, weil sich die
Kämpfer der schiitischen Hisbollah-Miliz aus den Straßen zurückzogen.
Heftige Kämpfe wurden am Montag erneut aus der Stadt Tripoli
gemeldet. Sicherheitskräfte berichteten von Maschinengewehrfeuer und
dem Einsatz von Raketen. In den Bergen um Beirut wurden Soldaten
stationiert, nachdem dort am Tag zuvor mindestens elf Menschen
getötet wurden. Mehr als 20 weitere seien bei der Gewalt in Chuweifat
nahe der Hauptstadt verletzt worden, berichteten Rettungskräfte. Der
staatliche Fernsehsender Press TV berichtete auf seiner Website von
17 getöteten Anhängern der Opposition.
Die Außenminister der Arabischen Liga berieten am Sonntag in Kairo
über die Lage im Libanon und forderten die Hisbollah auf, ihre
Kämpfer zurückzuziehen. Am (heutigen) Montag wurde eine Delegation
der Arabischen Liga zu Vermittlungsbemühungen in Beirut erwartet.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel verurteilte die
Unruhen. Die Bundeskanzlerin rief in der Erklärung, die inhaltsgleich
auch vom französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy und vom britischen
Premierminister Gordon Brown veröffentlicht wurde, zu einer
sofortigen Wiederaufnahme des Dialogs im Rahmen der Arabischen Liga
auf - mit dem Ziel, "eine dauerhafte Gesamtlösung zu erreichen, die
Demokratie, Unabhängigkeit, Souveränität und Einheit des Libanon
respektiert". Zugleich bekräftigte Merkel die Unterstützung der
deutschen Regierung für den Libanon, die legitime Regierung, und alle
Institutionen, die für die Sicherheit verantwortlich seien. Papst
Benedikt XVI. rief die Konfliktparteien zum Dialog auf, um weiteres
Blutvergießen zu vermeiden. (Reuters/APA)
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