Damaskus - Syrien hat die Niederlage der pro-westlichen Regierung des libanesischen Ministerpräsidenten Fouad Siniora in ihrem Konflikt mit der Opposition am Sonntag lebhaft begrüßt. Mit dem Erfolg der libanesischen Opposition unter Führung der schiitischen Hisbollah in der jüngsten Krise sei die Gefahr eines "amerikanischen und israelischen Zugriffs" auf den Libanon abgewehrt worden, schrieb die amtliche Zeitung "Al-Baath" in Damaskus. Das "Komplott" mit dem Ziel, den Libanon zu einem "israelischen Protektorat und amerikanischen Brückenkopf" zu machen, sei damit gescheitert.Washington habe mit seinen Handlangern einen "Staatsstreich" gegen die nationalistischen Kräfte vorbereitet und sei vom erbitterten Widerstand der libanesischen Opposition überrascht worden, hieß es in dem Kommentar. Die libanesische Armeeführung hatte die Krise entschärft, indem sie zwei Beschlüsse der Regierung gegen die Hisbollah aufhob. Der von Siniora abgesetzte Hisbollah-nahe Sicherheitschef des Flughafens von Beirut behält seinen Posten. Der Beschluss der Regierung, das Hisbollah-eigene Telekommunikationsnetz für illegal zu erklären, wurde widerrufen. Die beiden Regierungsbeschlüsse, die Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah als "Kriegserklärung" bezeichnet hatte, lösten in den vergangenen Tagen die schlimmsten Unruhen im Libanon seit dem Ende des fünfzehnjährigen Bürgerkrieges im Jahr 1990 aus. (APA/AFP)