Bratislava - Der slowakische Staatspräsident Ivan Gasparovic hat am Montag in einer feierlichen Zeremonie den EU-Reformvertrag von Lissabon unterzeichnet. Damit gilt das Vertragswerk als formell durch die Slowakei ratifiziert. Das Parlament in Bratislava hatte dem Vertrag schon am 10. April mit klarer Mehrheit von 103 der 109 anwesenden Abgeordneten zugestimmt. Ein Teil der christdemokratischen Opposition hatte zuvor die Ratifizierung durch eine monatelange Abstimmungsblockade verhindert. Gemäß slowakischer Verfassung darf der Staatspräsident eine vom Parlament beschlossene Ratifizierung eines internationalen Vertrages zwar nicht ablehnen. Doch setzt ihm die Verfassung auch keine Frist, bis wann er durch seine Unterschrift den Ratifizierungsprozess abzuschließen hat. Deshalb ist die ursprüngliche EU-Verfassung formell noch nicht von der Slowakei ratifiziert worden, obwohl sie vom slowakischen Parlament ebenfalls mit großer Mehrheit angenommen wurde. Gasparovic hat sie bisher nicht unterzeichnet. Seit Frankreich und die Niederlande das Dokument durch negative Referenden zu Fall gebracht hatten, erachtete er seine Unterschrift für sinnlos. (APA/dpa)