Die Welt scheidet sich säuberlich in Jäger und Nichtjäger. Manche Jäger-Hasser murmeln etwas von "bewaffneten Trinkern" und "Bambi-Mördern", der besonnene Teil der Menschheit erkennt an, dass irgendwer das überzählige Wild, ja, also, weghegen muss. Wie eine vom grünen Aufdecker Peter Pilz vorgelegte E-Mail aus dem Innenministerium zeigt, hat der Waffen-Lobbyist (Graf) Mensdorff-Pouilly das Kabinett des damaligen Innenministers Ernst Strasser auf die Jagd auf sein burgenländisches Gut bzw. auf sein Schloss in Schottland eingeladen. Strasser sagt, er war nicht jagen, er habe noch nie eine Waffe in der Hand gehabt, er sei Zivildiener. Verschiedene Kabinettsmitglieder reden herum.

Aber was hat man bei so einer Jagdeinladung zu erwarten? Man muss zu einer gotteslästerlichen Zeit aufstehen und im Nebel herumstapfen, ständig in Gefahr, von einem Jagdkameraden für ein junges Wildschwein gehalten zu werden (die Einladungs-Mail spricht launig von "Frischlingen zum Aufwärmen").

Am Abend wird in Männergesellschaft gesoffen, mit Pech muss man auch noch einen schrotzerfetzten, zähen Vogel essen. Damit kann man gar niemanden bestechen. (Rauscher/DER STANDARD, Printausgabe, 13.5.2008)