Salzburg - Die Initiativen für ein Handyverbot in öffentlichen Verkehrsmitteln zeigen Wirkung: Begonnen hatten die Linzer mit dem Wunsch, ein Handyverbot in Öffis zu erlassen - sofern alle österreichischen Verkehrsunternehmen mitmachten. Die Grazer machten gleich Nägel mit handyfreien Köpfen - und verordneten ein Handyverbot, das allerdings in der vergangenen Woche im Gemeinderat ums Haar wieder gekippt worden wäre. Die Salzburger wiederum schufen Ende März sogenannte Ruhezonen in 30 Nahverkehrszügen, in denen weder telefoniert noch MP3-Player aufgedreht werden sollen. Mann mit dem Telefon zückte ein Handy

Dass das Telefonieren in öffentlichen Verkehrsmitteln verpönt wird, entlud sich dieses Wochenende in einem O-Bus der Linie "Sieben" in der Stadt Salzburg. Ein Jugendlicher fühlte sich während der Busfahrt zwischen der Haltestelle "Dult" und der Haltestelle "Siebenstädterstraße" von dem Handygespräch eines indischen Staatsbürgers derart gestört, dass er ihn erst zur Rede stellte und ihm dann einen Schlag androhte. Im Gegenzug zückte der Mann mit dem Telefon allerdings ein Messer - und der Jugendliche reagierte mit einem massiven Faustschlag ins Gesicht des Inders. Der Täter konnte unerkannt flüchten.

Von dem lauten Telefonat hatten sich auch andere Businsassen sehr gestört gefühlt, berichtete die Exekutive. Trotz mehrmaligen Aufforderns, das Gespräch zu beenden, habe der 56-Jährige weitertelefoniert, hieß es.

Der Inder erlitt durch den Faustschlag eine Gesichtsverletzung. Die Polizei fahndet jetzt nach dem 18 bis 25 Jahre alten Verdächtigen. Er hatte eine Glatze und war weiß bekleidet. (APA, frei/DER STANDARD Printausgabe 13.5.2008)