Stuttgart - Das schwache Pfund sowie Reformen im britischen Gesundheitswesen haben dem deutschen Pharmagroßhändler Celesio im ersten Quartal einen Rückgang bei Gewinn und Umsatz eingebracht. Das Ergebnis vor Steuern sank um 39,0 Prozent auf 88,6 Mio. Euro. Der Umsatz sei um 3,9 Prozent auf 5,4 Mrd. Euro gesunken, wie das Unternehmen am Dienstag in Stuttgart berichtete.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ging um 25,7 Prozent auf 149,9 Mio. Euro zurück. Der Ergebnis- und Umsatzrückgang waren erwartet worden. Der Grund dafür liege in erster Linie in der zum 1. Oktober 2007 erfolgten drastischen Kürzung der Erstattungspreise für Generika in Großbritannien und einem nicht "vertretbaren Rabattwettbewerb" im deutschen Großhandel.
Außerdem mache sich die Schwäche des britischen Pfunds bemerkbar. Das Ebitda sei mit mehr als 30 Mio. Euro durch staatliche Maßnahmen in Großbritannien belastet gewesen, teilte das Unternehmen mit.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging um 30,3 Prozent auf 122,4 Mio. Euro zurück. Der Pharmagroßhändler will trotzdem weiter investieren. Das Unternehmen bereite sich auf die Liberalisierung europäischer Apothekenmärkte in Italien, Spanien, Österreich, Portugal, Frankreich und Deutschland vor, hieß es.
Die Celesio-Zahlen sind einer ersten Händlereinschätzung zufolge "schlechter als erwartet" ausgefallen. Vor allem auf den Gewinnebenen habe Europas größter Pharmahändler enttäuscht, sagten Börsianer Dienstagfrüh. Zwar sei der Ausblick für 2008 bestätigt worden, allerdings spreche Celesio von einem "herausforderndem Geschäftsjahr" 2008 und gebe eine optimistische Prognose erst für 2009 und die Folgejahre. Das dürften einige Marktteilnehmer schlecht aufnehmen und den Kurs der Aktien drücken, sagte ein Händler. (APA/AP/dpa-AFX)