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US-Einreise
Zu Fingerabdrücken und biometrischen Fotos kommt immer wieder auch die Durchsuchung von elektronischen Geräten

Foto: SERGEY PONOMAREV / AP
Wer heutzutage in die USA einreisen will, muss sich auf so einige Maßnahmen gefasst machen, die auch bei jenen, die staatlicher Überwachung nicht per se feindlich gegenüberstehen, für Unbehagen sorgen. Fingerabdrücke, biometrisches Foto, detaillierte Fragen und eventuell eine etwas intensivere Durchsuchung - alles Dinge, die für jene, die öfters mal in die Vereinigten Staaten einreisen, keine sonderliche Neuigkeit darstellen.

Schnüffelei

Gerade in den letzten Monaten hat nun aber eine neue Überwachungsmaßnahme massiv zugenommen, die tief in die Privatsphäre der Einreisenden eingreift: Die US-Grenzbeamten "durchsuchen" verstärkt auch elektronische Geräte, ob Laptop oder MP3-Player, wer Pech hat muss seine Daten den Behörden offen legen.

Unbegründet

Und dies laut eines aktuellen Urteils eines kalifornischen Untersuchungsgerichts auch ganz ohne jeglichen begründeten Anfangsverdacht. Ein Umstand, der nun auch die BürgerrechtlerInnen von der Electronic Frontier Foundation auf den Plan ruft.

Aufforderung

In einem offenen Brief werden die Mitglieder des US-Repräsentantenhaus dazu aufgerufen, die gängige Praxis rechtlich zu unterbinden. Es sei nicht hinnehmbar, dass in einem freien Land der Staat ohne Begründung auf private Daten zugreifen dürfe.

Geheim

Auch Unternehmen klagen zunehmend über diese Vorgänge, immerhin befinden sich auf vielen Firmenrechnern geheime Geschäftsunterlagen. Konkret weist man auf zwei Fälle hin in denen passwortgeschützte Unternehmenslaptops beschlagnahmt wurden.

Unterstützung

Um dem eigenen Anliegen den nötigen Nachdruck zu verleihen, wird der offene Brief von mehr als 30 Organisationen und Persönlichkeiten unterstützt. Darunter etwa auch der Sicherheitsexperte Bruce Schneier oder der US-Schriftstellerverband.

Verschlüsselung

Wer übrigens darauf hofft den US-Behörden per Verschlüsselung ein Schnippchen zu schlagen, sollte sich dafür zumindest ein gutes Konzept die verschlüsselten Daten zu verstecken, einfallen lassen. Weigert sich eine Person nämlich ihr Passwort herauszugeben, kann dies reichlich negative Auswirkungen haben, immerhin sehen sich die Behörden durch ein entsprechendes Verhalten in ihrem Verdacht bestätigt: Während bei US-BürgerInnen die betroffenen Geräte in so einem Fall beschlagnahmt werden können, hat dies bei BesucherInnen aus anderen Ländern schon mal eine nachhaltige Änderung der Reiseroute zur Folge: Den Antritt der Rückreise. (red)