Stellungnahmen von Galeristen
Zu einer Institution soll sie werden, bekräftigte Galerist Manfred Lang, der die Messe ins Leben rief, beim heutigen Presserundgang. Eine Institution für die "Urhebergeneration" der österreichischen Kunst. "Auch wer sich für Zeitgenössisches interessiert, bekommt hier einen Lehrgang durch die Ursprünge", so Lang in Anspielung auf die Viennafair, die vor nicht einmal einem Monat mit ihrem Schwerpunkt auf Zeitgenössisches und Osteuropäisches "sicher keine Konkurrenz, sondern eine sinnvolle Ergänzung" war. Die starke inhaltliche Konzentration sowohl zeitlich wie örtlich wissen darum gerade jene wenigen Galerien zu schätzen, die bei beiden Messen vertreten waren.
"Es ist wichtig, den österreichischen Raum zu fokussieren und Werke zu zeigen, die bereits musealen Stellenwert haben", meinte etwa Ursula Krinzinger, die ihren Stand ganz Bruno Gironcoli gewidmet hat und mit der Skulptur "Xinox" nicht nur den wohl größten Eyecatcher der Messe, sondern auch "eine der letzten verkäuflichen Skulpturen aus dem Frühwerk" präsentiert. Den Preis hat sich der Künstler allerdings noch nicht überlegt.
"Es geht hier mehr ums Zeigen als ums Verkaufen"
Dass die Messe ein Preissegment abdeckt, indem Bewundern leicht, Kaufen aber eher schwer gemacht wird, ist jedenfalls deutlich. "Es geht hier mehr ums Zeigen als ums Verkaufen", sagte nicht nur Philipp Konzett, der mit ausgewählten Bildern von Otto Muehl und einer der späteren aktionistischen Scheiben von Alfons Schilling "kunsthistorisch unglaublich relevante Werke" zeigt. 77.000 Euro soll die Schilling-Scheibe kosten, 180.000 sind für Muehls "Jesus kommt zurück" veranschlagt. "Den würde ich aber sicher nicht privat, sondern nur an eine Institution verkaufen", so Konzett.
Auch auf dem wohl am liebevollsten gehängten Stand der Messe, bei Wolfgang Exner, geht es in erster Linie um "die Freude, das zu zeigen". Der kürzlich verstorbene Josef Mikl hatte die Auswahl an Werken seiner frühen Schaffensphase noch selbst zusammengestellt. "Für mich ist das sehr sentimental, da sind Bilder dabei, die er früher niemals hergegeben hätte", so Exner gegenüber der APA. Frühe Arbeiten späterer Meister bietet auch die Galerie Thoman mit Werken von Markus Prachensky, die Galerie Ruberl mit Arnulf Rainer oder die Galerie Elisabeth Michitsch mit Franz Beer. Ernst Hilger zeigt mit Georg Eisler und Alfred Hrdlicka gleich zwei Jubilare, extra aus München angereist sidn die Werke der Galerie Pabst, die Künstler aus dem Wiener Kinetismus präsentiert, darunter Erika Giovanna Klien, Elisabeth Karlinsky oder Marianne Ullmann.
Kunst "abseits von Schiele und Klimt"