"Wir müssen in allen automotiven Ländern gut aufgestellt sein", sagte List. AVL sei eines der seltenen Unternehmen, das sowohl die Forschung und Entwicklung als auch die Serienumsetzung erledige. Der Exportanteil und die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) sind mit 96 bzw. 10 Prozent beinahe schon traditionell gleich geblieben - zumindest prozentmäßig. Ertragszahlen werden von der AVL nicht bekanntgegeben. Das Investitionsprogramm um rund 20 Mio. Euro werde im Juli mit der Eröffnung des Design-Centers für Konstruktion und Projektmanagement abgeschlossen sein.
Die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich im Konzern von 3.640 auf 4.100, die Mitarbeiterzahl im Headquarter Graz wurde von 1.550 auf 1.850 Personen aufgestockt. List meinte, dass es nicht immer leicht sei, hoch qualifiziertes Personal zu bekommen: "Allerdings bieten wir jedem bei uns die Möglichkeit einer weltweiten Karriere und die Chance, mit und an vorderster Technikfront im Bereich Antriebsstrang und Motor mitzuarbeiten".
Optimierung noch nicht ausgereizt
Die Optimierung der Verbrennungsmotoren sei noch lange nicht ausgereizt, erklärte der AVL-Chef, zumal die Entwicklung wesentlich schneller im Gange sei als noch vor zehn Jahren. In Europa sei einer der Treiber die Forderung nach geringerem Kraftstoffverbrauch und Geräuschreduktion, in den USA ist es die Forderung nach strengster Schadstoffreduktion. AVL habe sich zuletzt auch immer mehr um die Optimierung von Lithium-Ionen-Batterien bemüht. AVL stehe vor allem für Kompetenz im Gesamtantriebsstrang, deshalb sei man auch seit zehn Jahren im Hybridmotor-Bereich sehr engagiert. Hier sei es der Schlüssel, das Zusammenspiel zwischen E-Motor und Verbrennungsmotor exzellent zusammen spielen zu lassen.
Innovationskraft
Die Innovationskraft des Unternehmens zeige sich auch am Erfindungsranking des Österreichischen Patentamtes, hieß es. Unter der Top Ten der erteilten Patente und registrierten Gebrauchsmuster liegt die AVL wie im Vorjahr am ersten Platz, mit 71 deutlich vor Fronius International mit 31 und dem ARC Seibersdorf mit 28. Erst auf Platz 9 folgt mit 16 Patenten der erste weitere Hersteller im Automotive-Bereich, die Magna Steyr Fahrzeugtechnik.