Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/EPA
New York - Nach der gentechnischen Manipulation an einem menschlichen Embryo haben Wissenschafter in New York nun mit massiver Kritik zu kämpfen. Die Forscher der Cornell Universität hatten einem einzelligen Embryo ein Gen für ein fluoreszierendes Protein eingesetzt. Nach drei Tagen zeigten alle Zellen, die sich inzwischen gebildet hatten, einen schimmernden Ton. Mit dem Versuch wollten die Wissenschafter herausfinden, ob der fluoreszierende Marker bei der Zellteilung auch in die Tochterzellen geht.

Das Center for Genetics and Society (CGS), eine nichtkommerzielle Wächterorganisation im kalifornischen Oakland, kritisierte den Versuch. Die Forscher hätten auf eigene Faust und ohne öffentliche Diskussion eine bisher gültige ethische Grenze überschritten, erklärte die stellvertretende Direktorin Marcy Darnovsky in der New York Times

Der Direktor der Zentrums für Reproduktionsmedizin an der Cornell Universität, Zev Rosenwaks, wies die Vorwürfe zurück. Der Versuch sei mit einem nicht lebensfähigen Embryo gemacht worden, der sich nie zu einem Baby hätte entwickeln können, betonte er. Das Embryo habe drei statt zwei Sätze von Chromosomen (Erbgutträgern) gehabt. Ziel sei ein Fortschritt in der Stammzellenforschung gewesen.

Angst vor "Designer-Babys"

Die Kritiker befürchten dagegen, dass die Gentechnik es eines Tages erlaubt, "Designer-Babys" zu "züchten", die besonders hübsch, schlau oder sportlich sind. Der umstrittene Versuch war laut Zeitung bereits im vergangenen Herbst bei einer Medizinerkonferenz in den USA vorgestellt worden, hatte zunächst aber kein Aufsehen erregt. Zudem berichteten die Forscher darüber im Journal "Fertility and Sterility" vom September 2007.

Erst nachdem die britische Regierung das Experiment in einem Bericht aufführte, sorgte ein Bericht in der Londoner Zeitung "The Sunday Times" für kritische Reaktionen. Ein gentechnisch verändertes Affenbaby wurde bereits 2001 vorgestellt. Forscher aus Oregon hatten in die Eizelle eines Affenweibchens vor der Befruchtung ein Fluoreszenz-Gen eingefügt. (APA/red)