Faultiere sind in natürlicher Umgebung gar nicht faul
Studie zeigte, dass die Tiere in freier Wildbahn 9,6 Stunden Schlaf brauchen, in Gefangenschaft dagegen sechs Stunden mehr
Redaktion
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München/London - Im Urwald lebende Faultiere schlafen rund 9,6 Stunden pro Tag und damit gut sechs
Stunden weniger als in Gefangenschaft. Ein internationales
Forscherteam um Niels Rattenborg vom Max-Planck-Institut für
Ornithologie in Seewiesen (Oberbayern) hatte erstmals Hirnströme
eines schlafenden Tieres in freier Wildbahn beobachtet. Das
Elektroenzephalogramm (EEG) des Braunkehl-Faultiers (
Bradypus
variegatus
) wurde mit einem am Tier hängenden Minirekorder
aufgezeichnet.
"Wenn wir die Gründe für unterschiedliches Schlafverhalten
herausfinden, werden wir Einblicke in die Funktion des Schlafes bei
Säugetieren gewinnen, den Menschen eingeschlossen", sagte Rattenborg.
Das zu den Dreifinger-Faultieren zählende Braunkehl-Faultier lebt
unter anderem im Dach des Tropenwaldes von Panama, rund 40 Meter über
den Erdboden. Der genaue Grund für die unterschiedliche Schlafdauer
ist noch nicht bekannt, berichten die Forscher in den "Biology Letters" der britischen Royal Society. (APA/red)
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