Konzernchef Louis Gallois bekräftigte trotz des guten Ergebnisses, Airbus müsse über den derzeitigen Sparplan Power 8 hinaus die Kosten senken, um die Schwäche des US-Dollar auszugleichen.
Die Börse begrüßte das Geschäftsergebnis mit deutlichen Aufschlägen für die EADS-Aktie, die bis zum Nachmittag um 3,8 Prozent auf 16,32 Euro zulegte. EADS erklärte den Erfolg damit, dass Airbus mehr Flugzeuge ausgeliefert habe und die Verteidigungssparte gewachsen sei. Die am Vortag verkündete weitere Verspätung bei der Auslieferung des Riesen-Airbus A380 bezeichnete Gallois im französischen Radiosender RTL als "eine schlechte Nachricht für die Kunden, aber keine Katastrophe". Er wies Spekulationen zurück, die Probleme könnten mit Spannungen zwischen der französischen und der deutschen Seite bei EADS zu tun haben.
Power-8-Plan
Für dieses Jahr rechnet Gallois mit Einsparungen von 750 Mio. Euro durch den Power-8-Plan, der 10.000 Stellenstreichungen vorsieht. "Wir müssen die Kosten weiter senken, um große Luftfahrtprogramme zu finanzieren", sagte er. Zusätzlich zu Power 8 prüften EADS und Airbus Wege, in der Forschung und Entwicklung, durch Einkäufe von Material in der Dollar-Zone und die Verlagerung von Produktionsteilen ins Ausland zu sparen. Der Flugzeugbauer leidet unter dem hohen Kurs des Euro, weil er überwiegend in der Eurozone herstellt, aber die Maschinen zum schwachen Dollarkurs verkauft.
Das Programm für das neue Langstreckenflugzeug A350 liege "im Moment" im Plan, sagte Gallois in einer Telefonkonferenz. Am Jahresende müsse geschaut werden, ob dies noch der Fall sei. Bisher gebe es aber keine Anzeichen für eine Verspätung. Gallois räumte ein, dass sich durch die gescheiterten Werksverkäufe in Deutschland und Frankreich die Auswahl der Zulieferer "etwas verspätet" habe. Diese solle nun aber in den kommenden Wochen erfolgen.