Der von der schiitischen Hisbollah angeführten Opposition werde es nicht gelingen, "die Unterwerfung der Mehrheit unter den Willen der Machthaber im Iran und Syrien" herbeizuführen.
"Sie verlangen von uns, dass wir die weiße Fahne hissen (...) und der Rückkehr des syrischen Regimes in den Libanon zustimmen. Das ist ausgeschlossen, sie bekommen nicht unsere Unterschrift der Unterwerfung", sagte Hariri. Die Ermordung seines Vaters, Ex-Premier Rafik Hariri, hatte 2005 die sogenannte Zedernrevolution ausgelöst, die zum Abzug der syrischen Truppen nach 29-jähriger Präsenz führte.
Die Hisbollah-Miliz hatte vergangene Woche die muslimischen Teile und die Innenstadt von Beirut eingenommen und die Schließung der Fernsehsender und Zeitungen der Familie Hariri erzwungen.
"Konsenskandidat" Sleimane
Hariri unterstrich, dass das Mehrheitsbündnis weiterhin den christlich-maronitischen Armeechef General Michel Sleimane als "Konsenskandidaten" für die - bereits zum neunzehnten Mal verschobene - Wahl des Staatspräsidenten durch das Parlament betrachte. Sleimane hatte sich am Wochenende geweigert, eine Konfrontation mit der Schiitenbewegung zu riskieren, die Armee hatte die Hisbollah-Kämpfer gewährenlassen und mit der Aufhebung von zwei gegen die Hisbollah gerichteten Regierungsbeschlüssen eine Beruhigung der Lage bewirkt.
Der abgesetzte Hisbollah-nahe Sicherheitschef des Flughafens von Beirut behält seinen Posten, und der Beschluss der Regierung, das Hisbollah-eigene Telekommunikationsnetz für illegal zu erklären, wurde widerrufen. Die beiden Beschlüsse waren von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah als "Kriegserklärung" bezeichnet worden und hatten die schlimmsten Unruhen im Libanon seit dem Ende des fünfzehnjährigen Bürgerkrieges 1990 verursacht.
Saudi-Arabien warnte vor "Staatsstreich" der Hisbollah