Wien - Bei der Allianz Österreich halbierte sich im ersten Quartal 2008 das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) auf 33,1 Mio. Euro, nach 66,6 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Bereinigt um "Einmaleffekte" liege das EGT auf Vorjahresniveau, so die Allianz am Mittwoch. Die abgegrenzte Bruttoprämie stieg um 2,2 Prozent auf 331 Mio. Euro, die Versicherungsleistungen sanken um 5,2 Prozent auf 228,9 Mio. Euro.

"Wir haben im ersten Quartal 2007, in der Hochphase der Börsen, hohe Kursgewinne mitgenommen. Heuer haben wir wegen der anhaltenden Finanzkrise den Aktienanteil in der Veranlagung reduziert, wodurch naturgemäß das EGT nach 66,6 Millionen bei 33,1 Millionen Euro zum Liegen kam", so Allianz Österreich-Chef Wolfram Littich in der heutigen Pressemitteilung. Der Aktienanteil liege derzeit bei elf Prozent, sagte ein Allianz-Sprecher. Die Einmaleffekte seien auf die hohen Kursgewinn-Mitnahmen des Vorjahres zurückzuführen, heuer habe man sich bei der Realisierung von Kursgewinnen bewusst zurückgehalten. Subprime-Verluste gebe es "null", die Allianz Österreich habe auch kein ABS-Engagement.

Steigendes Sicherheitsbedürfnis

Vom deutlich gestiegenen Sicherheitsbedürfnis der Anleger im Zuge der aktuellen Finanzkrise habe man mit überproportionalen Zuwächsen bei der klassischen Lebensversicherung profitiert, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Die Prämieneinnahmen in der Lebensversicherung stiegen um 5,5 Prozent auf 107,8 Mio. Euro. Dabei gab es bei den Lebensversicherungen gegen laufende Prämie ein Plus von rund 8,96 Prozent auf 101,1 Mio. Euro, die Allianz sei dabei mehr als doppelt so stark gewachsen wie der Markt (3,64 Prozent). Bei der staatlich geförderten Zukunftsvorsorge gab es ein Plus von 16,6 Prozent auf 11 Mio. Euro. Die Leistungen in der Lebensversicherung stiegen um 2,6 Prozent auf 83,6 Mio. Euro. In der Krankenversicherung stiegen die Prämieneinnahmen um 4,8 Prozent auf 10 Mio. Euro.

In der Schaden/Unfall-Versicherung erhöhten sich die Prämieneinnahmen leicht um 0,5 Prozent auf 213,2 Mio. Euro. Die Aufwendungen für Versicherungsleistungen seien aufgrund eines - abgesehen von den Winterstürmen "Paula" und "Emma" - günstigen Schadensverlaufs um 9,8 Prozent auf 138,8 Mio. Euro zurückgegangen. "Paula" und "Emma" hätten Schäden in Höhe von 25 Mio. Euro verursacht, die Rückversicherungen hätten aber knapp ein Viertel der Kosten aufgefangen. Die Combined Ratio von 97,1 Prozent zeige zwar noch Spuren der beiden Winterstürme, liege aber unter dem Vorjahreswert von 97,3 Prozent und sinke seit den Sturmereignissen kontinuierlich. "Bei einem über das Jahr normalen Schadensverlauf werden wir unser Ziel einer Combined Ratio unter 94 Prozent erreichen", so Littich.

"Allianz Top Cash"

Der Zulauf auf das Direktkonto "Allianz Top Cash" halte aufgrund des gebotenen "Spitzenzinssatzes" von 4,0 Prozent für täglich fälliges Geld ungebrochen an. Bisher konnten 27.500 Sparer gewonnen werden, wovon ein Drittel Neukunden bei der Allianz sind. Das Einlagevolumen von mehr als 276 Mio. Euro habe alle in "Top Cash" gesetzten Erwartungen bei weitem übertroffen, so die Allianz Österreich in ihrer heutigen Pressemitteilung. Einen Boom ortet die Allianz bei Garantieprodukten. Die Renaissance der klassischen Lebensversicherung sowie Garantieprodukte hätten im ersten Quartal einen deutliche Zuwachs bei Veranlagung und Vorsorge gebracht. (APA)