Zum achten Mal hat die Österreich-Sektion der internationalen Organisation für die Verteidigung der Pressefreiheit "Reporter ohne Grenzen" (Reporters sans frontières - RSF/ROG) heuer den "Press Freedom Award" für journalistische Leistungen im Sinne der Pressefreiheit vergeben. Ausgeschrieben wurde die mit insgesamt 15.000 Euro dotierte und von der OMV gestiftete Auszeichnung in diesem Jahr in Bulgarien und Rumänien. Die Preisträger, Kristina Ivanova Koleva-Tuncheva (Bulgarien), Svetlana Ivanova Batalova (Bulgarien) und Ovidiu-Mihai Vanghele (Rumänien), wurden heute, Montag, bei einer Pressekonferenz in Wien vorgestellt.

Man habe die Länder Bulgarien und Rumänien deshalb ausgewählt, weil die dortige Medienlandschaft wenig Beachtung finde, erklärte Rubina Möhring, Präsidentin von "Reporter ohne Grenzen" Österreich. Aus den über 20 eingereichten Beiträgen habe sich die Jury deshalb für die drei Preisträger entschieden, weil ihre Beiträge beispielhaft für den investigativen Journalismus seien.

Svetlana Ivanova Batalova gewinnt Kategorie Online-Journalismus

Svetlana Ivanova Batalova habe den Preis in der Kategorie Print-Journalismus für die Aufdeckung von Menschenhandel innerhalb der EU erhalten, zollte Möhring der Bulgarin Anerkennung. Anhand eines Einzelschicksals werde geschildert, wie in Bulgarien Menschen als Sklaven nach Griechenland verkauft würden. Mit Jobangeboten lockten die Schlepper arbeitslose Männer und Frauen, um sie dann als Sklaven in das südliche Nachbarland zu verkaufen.

Kristina Ivanova Koleva-Tuncheva lieferte besten Fernsehbeitrag

Für den besten Fernsehbeitrag werde dieses Jahr die Bulgarin Kristina Ivanova Koleva-Tuncheva ausgezeichnet. Ihr Beitrag über Krebspatienten, die durch den Rost der medizinischen Versorgung fallen, thematisiere, dass überteuerte Medikamente und die Weigerung des Staates, die Kosten dafür zu übernehmen, die Familien neben der körperlichen und seelischen Belastung auch noch in den finanziellen Ruin treiben würden, so Möhring.

Ovidiu-Mihai in der Kategorie Printmedien ausgezeichnet

Der Press Freedom Award 2008 in der Kategorie Medienagentur geht erstmals an einen Agenturjournalisten. Der Rumäne Ovidiu-Mihai Vanghele habe die Machenschaften des rumänischen Agrarministers Decebal Traian Remes aufgedeckt und so dessen Rücktritt bewirkt. Erschienen sei Vangheles Arbeit über die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax.

Die offizielle Preisverleihung erfolgt am 15. Mai unter der Patronanz von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer im Parlament. (APA)