Mannheim - Archäologen aus Deutschland und Österreich wollen gemeinsam für eine bessere Finanzierung von Projekten werben und ihre Zusammenarbeit ausbauen. "Wir müssen uns neuen Herausforderungen stellen", sagte der Vorsitzende des West-und Süddeutschen Verbandes für Altertumsforschung (WSVA), Alfried Wieczorek, am Dienstag vor der Eröffnung des Deutschen Archäologiekongresses in Mannheim. Archäologie sei keine Spartenwissenschaft mehr. Es gebe zunehmend Gemeinsamkeiten mit den Naturwissenschaften, erklärte der Direktor der Reiss-Engelhorn-Museen.

"Die Finanzierung ist ein großes Problem", sagte Wieczorek. "Im Verhältnis zum Zuspruch, der in der Bevölkerung besteht, ist es nicht akzeptabel, dass so wenig Geld für die Aufbereitung der im Land befindlichen Archäologie ausgegeben wird." Die Kulturgeschichte sei die treibende Kraft für die hohen Besucherzahlen in den Museen.

Projekte

Der WSVA plant seine Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Ur-und Frühgeschichte, der Gesellschaft für Naturwissenschaftliche Archäologie und Archäometrie sowie dem Dachverband archäologischer Studierendenvertretungen. Auch ein - nicht näher benannter - österreichischer Verband soll mit ins Boot genommen werden. Mit der Partnerschaft wollen die Verbände auch den Stellenwert und das Image der Altertumskunde stärken.

In den kommenden Tagen diskutieren in Mannheim rund 900 Archäologen aus aller Welt über Entwicklungen in der Altertumsforschung wie das Zusammenwirken von Archäologie und Naturwissenschaft. Nach Arbeitsgruppen am Dienstag soll der 6. Deutsche Archäologiekongress an diesem Mittwoch offiziell eröffnet werden. Bis einschließlich Samstag beschäftigen sich die Wissenschafter aus nahezu allen Disziplinen auch mit dem Thema "Archäologie entlang des Rheins", mit EU-Förderprojekten sowie mit neuen Bachelor-und Masterstudiengängen und deren Auswirkung auf den Arbeitsmarkt. (APA/dpa)