Der weltgrößte Videospiele-Anbieter Electronic Arts hat seine Verluste wegen des Konzernumbaus und höherer Entwicklungskosten im vergangenen Quartal fast vervierfacht. Unter dem Strich stand ein Minus von 94 Mio. Dollar (60,8 Mio. Euro). Der Umsatz kletterte dank Kassenschlagern wie "Rock Band" und "Army of Two" um 84 Prozent auf 1,13 Mrd. Dollar, teilte der US-Hersteller am Dienstagabend in Redwood City (Kalifornien) mit. Im abgelaufenen Geschäftsjahr (31. März) schrieb EA einen Verlust von 454 Mio. Dollar bei einem Umsatz von 3,67 Mrd. Dollar. Kaufofferte läuft aus Electronic Arts (EA) steckt mitten im Kampf um die Übernahme des amerikanischen Konkurrenten Take-Two, der gerade mit seinem Spiel "Grand Theft Auto IV" alle Rekorde bricht. Die bereits verlängerte Kaufofferte im Wert von rund zwei Mrd. Dollar läuft an diesem Freitag aus. Take-Two lehnt das Angebot als zu niedrig ab, zeigte sich aber grundsätzlich für Gespräche offen. Übernahmewelle Der Markt für Computer- und Videospiele boomt und erlebt derzeit eine Übernahmewelle: Branchenführer EA droht verschärfte Konkurrenz vom französischen Medienriesen Vivendi, dessen Spielesparte sich gerade den US-Anbieter Activision ("World of Warcraft") einverleibt. Einnahmen von Kinohits übertroffen Der Erfolg der Spielebranche macht Kinos und Filmstudios schwer zu schaffen. Besonders Jugendliche geben ihr Geld immer mehr für Spiele aus statt für Kinokarten. Spielehits übertreffen inzwischen die Einnahmen selbst vieler großer Kinofilme. Prognosen Für das im April gestartete neue Geschäftsjahr erwartet Electronic Arts einen Umsatz zwischen 4,9 und 5,15 Mrd. Dollar. Der Gewinn je Aktie soll inklusive Einmallasten zwischen 0,25 und 0,52 Dollar liegen. (APA/dpa)