Den Schein wahren: Hauptdarstellerin und Regisseurin Nadine Labaki (li.) als Verschönerungsprofi Layale in "Caramel".

Foto: Polyfilm

"Si belle", "so schön", heißt der kleine Schönheitssalon, den Layale mit zwei Kolleginnen in Beirut betreibt. Der Salon, in honiggelbes Licht getaucht, ist Einnahmequelle und, mehr noch, freundschaftlich geprägtes Refugium: Wenn die Frauen ihn verlassen, dann verändern und verbergen sie ein Stück weit ihre Identität, um mit den gesellschaftlichen Regeln konformzugehen.

Schauspielerin Nadine Labaki widmet ihr Regiedebüt "Caramel", das seine Protagonistinnen entspannt, aber auch ein bisschen melancholisch durch Kalamitäten in Alltags- und Liebesdingen begleitet, ihrer Heimatstadt Beirut. Während des Drehs herrschte dort Friede, während des Schnitts stand die Stadt wieder unter Beschuss, und nun, da der Film in Österreich anläuft, wird im Libanon neuerlich gekämpft - auch dieser Realität trotzen die Heldinnen ein bisschen Freiheit ab. (irr / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 15.5.2008)