Um dennoch in höhere Regionen zu gelangen, schlägt der sehr hilfreiche Marko Lenarcic von der Slovenian Hiking Organisation am Sonntag eine Skitour vor. Ich überspringe deshalb eine Etappe mit dem Bus und treffe Freitagnachmittag in Cerkno ein, um es Samstag über den Porezen nach Petrovo Brdo zu schaffen, wo mich Lenarcic Sonntagfrüh zur Skitour abholen will.
Cerkno, am Fuß des Gebirgszugs des Porezen ist zwar der ideale Startort für diese Etappe, über die mit etwas über 1600 Meter höchste Erhebung des Karsts, doch nach dem Ruhetag in Idrija kommt mir nach der Ankunft in Cerkno ein weiterer Tag ohne Gehen schnell leer vor. Ich beschließe, weiter drinnen im Tal, in Novaki, zu übernachten: auf der Straße zwar nur eine halbe Gehstunde von Cerkno entfernt, auf einem Wanderweg den Berghang hinauf jedoch ein gut zweistündiger Marsch. Eine Viertelstunde außerhalb des Orts erwischt mich ein Gewitter, doch kaum bin ich mit dem Rucksack unter dem Poncho, strahlt die Landschaft auch schon wieder in der Sonne.
Fast unwirklich die weißblühenden Obstbäume im Grün der Frühlingswiesen. Farben, wie sie vielleicht nur jenen inneren aus der Zeit der ersten oder der größten Liebe vergleichbar sind. Ich mache mehr Bilder als sonst, verschicke sogar eines per E-Mail und bin bald weit über dem Tal. Nur finde ich die Abzweigung nach Novaki nicht, so weit ich auch steige, es geht nur bergauf, kein Wegkreuz führt wieder hinunter. Ich versuche es sogar wild den Waldhang hinunter, doch es ist viel zu steil und gefährlich.
Zeltplatz