Wien - Im Vorjahr wurden in Österreich über 400.000 Fahrräder verkauft. Damit wurden um rund 100.000 Fahrräder mehr verkauft als Pkw, wie eine aktuelle VCÖ-Untersuchung zeigt. Durch den Verkauf von Fahrrädern, Zubehör, Service und Versicherungen wurden demnach ca. 330 Mio. Euro umgesetzt. "Radfahren entwickelt sich mehr und mehr zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor", so der Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Zum Wirtschaftsfaktor Fahrrad seien nämlich auch der Radtourismus und der Bau von Radfahrinfrastruktur zu rechnen.

Allein in Niederösterreich würden durch den Radtourismus 10 Mio. Euro pro Jahr umgesetzt, die Radurlauber am Donauradweg zwischen Passau und Wien brächten einen Umsatz von 6,4 Mio. Euro pro Jahr. Auch die Beschäftigungswirkung des Ausbaus der Radfahrinfrastruktur sei sehr hoch. "Laut Wifo und dem Ökonomen Baum ist die Beschäftigungswirkung des Radinfrastruktur-Ausbau pro Million Euro zwei bis zweieinhalb Mal so hoch wie beim Autobahnausbau", rechnete der Club vor.

Er erinnerte auch an die CO2-Problematik und forderte in diesem Zusammenhang einen CO2-Bonus beim Kauf neuer Fahrräder. "Die NOVA-Reform sieht vor, dass Autos mit niedrigerem CO2-Austoß einen Steuerbonus von bis zu 300 Euro erhalten, alternative Antriebe werden mit 500 Euro gefördert. Wenn Autos, die CO2 verursachen einen Bonus erhalten, dann sollte der Kauf des "Zero Emission"-Verkehrsmittel Fahrrad ebenfalls steuerlich begünstigt werden", betonte VCÖ-Experte Martin Blum vor. Der VCÖ weist darauf hin, dass die Österreicher durch das Radfahren im Alltag im Vorjahr 299.000 Tonnen CO2 vermieden haben. (APA)