Kritik an Menschenrechtsverletzungen
Die Parlamentarier hatten auf ihrer einwöchigen privaten Reise darauf verzichtet, israelische Vertreter oder Organisationen zu treffen. Sie wollten vielmehr "die palästinensische Seite anschauen" und trafen Vertreter von Nichtregierungsorganisationen sowie des UNO-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA). Geprägt von ihren Eindrücken verurteilten sie vor allem die "kollektiven Menschenrechtsverletzungen gegen das palästinensische Volk".
Der sozialdemokratische Nationalrat Andrea Hämmerle aus Graubünden sprach von einer "Apartheid der Infrastrukturen" im Gaza-Streifen wegen des Mangels an Treibstoff und den Stromunterbrechungen. Der grüne Zürcher Nationalrat Daniel Vischer, Präsident der Gesellschaft Schweiz-Palästina, vertrat die Meinung, das palästinensische Volk habe eine Recht auf Widerstand gegen die israelische Armee. Die Intifada sei "legal und legitim".
Abgeordnete beharren auf Rückkehrrecht
Die palästinensischen Abgeordneten forderten bei der Begegnung die Wiederherstellung der Grenzen von 1967 und das Recht auf Rückkehr für palästinensische Flüchtlinge. Die Hamas hatte die palästinensischen Parlamentswahlen vom Jänner 2006 mit großer Mehrheit gewonnen. Ihren Sieg verdankten die Islamisten, die sich weigern, Israel anzuerkennen, vielen Protestwählern, die der Fatah von Präsident Mahmoud Abbas zügellose Korruption vorwarfen.