Neapel - Das italienische Militär hat in der Region Kampanien in der Provinz Neapel den Zugang zu einer Schule freigeräumt, der vollständig von Müllbergen blockiert war. Das Einschreiten der Armee am Donnerstag habe verhindert, dass die Schule im Castellammare di Stabia geschlossen werden müsse, meldete die Nachrichtenagentur ANSA. Auch im historischen Stadtzentrum Neapels türmt sich weiterhin der Müll, berichtete ein AFP-Korrespondent.

Aus der Stadt wurden rund 30 Tonnen Abfälle abtransportiert. Insgesamt 500 Tonnen sammelten sich in Castellammare di Stabia an, in ganz Kampanien sind es 40.000 Tonnen. Der Staatssekretär Umweltministerium, Roberto Menia, bezeichnete die Müllkrise in Neapel als "dringendstes Umweltproblem".

Im Geschäftsviertel von Neapel zündeten Einwohner einen Müllcontainer an. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden rückte die Feuerwehr mehr als 60 Mal aus, um brennende Müllberge zu löschen. Die neue Regierung unter Silvio Berlusconi will sich für eine rasche Lösung der Müllkrise in Neapel einsetzen. Die Müllkrise in der Region ist ein Dauerproblem. Die Deponien sind chronisch überlastet, außerdem wurden von der örtlichen Mafia betriebene Müllhalden geschlossen. Das Geschäft mit der Müllentsorgung ist nach Ansicht von Experten nach dem Drogenschmuggel die wichtigste Einnahmequelle der Camorra. (APA/AFP)