Lima - Der venezolanische Präsident Hugo Chavez hat einen gemeinsamen Hilfsfonds von Europäern und Lateinamerikanern vorgeschlagen, der arme Menschen mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgen soll. Der Fonds solle einen Umfang von einer Milliarde Dollar (650 Millionen Euro) haben, sagte Chavez. Venezuela sei bereit, mehr als ein Drittel dieser Summe einzuzahlen und dafür einen Teil seiner Ölexporterlöse aufzuwenden. Chavez kündigte an, er wolle diesen Vorschlag bei dem am Freitag beginnenden EU-Lateinamerika-Gipfel unterbreiten.

Armutsbekämpfung

Unmittelbar vor dem Gipfel hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel versichert, dass die Europäer ihre Hilfszusagen für die Armutsbekämpfung einhalten werden. "Europa ist bereit, sich hier einzusetzen", sagte Merkel am Donnerstag nach einem Treffen mit dem peruanischen Präsidenten Alan Garcia in Lima. Die lateinamerikanischen Staaten müssten aber ganz klar sagen, wo genau sie Unterstützung brauchen. "Für uns ist ganz wichtig, dass wir das Richtige tun."

Zur Verbesserung des Klimaschutzes will die EU-Kommission in Lima einen Fonds zur Finanzierung von Projekten für Lateinamerika vorstellen. EuroClima soll zunächst mit fünf Milliarden Euro ausgestattet sein. Merkel will auch den verstärkten Anbau von Energiepflanzen wie Zuckerrohr oder Soja zur Produktion des Benzin-Ersatzes Ethanol thematisieren. Kritiker befürchten eine Gefährdung des Regenwalds durch steigenden Bedarf an neuen Ackerflächen. (APA/AP)