Toronto - In einer historischen Geste will die kanadische Regierung die indigene Bevölkerung um Entschuldigung für das Leid bitten, das zehntausenden Kindern der Ureinwohner über Jahrzehnte hinweg in christlichen Schulen zugefügt wurde. Ministerpräsident Stephen Harper will am 11. Juni eine entsprechende Rede vor dem Parlament halten. "Die Entschuldigung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Aussöhnung und Heilung", erklärte der Minister für Indianerangelegenheiten, Chuck Strahl, am Donnerstag.

Vom 19. Jahrhundert an bis in die 70er Jahre mussten indigene Kinder in Kanada von christlichen Kirchen geleitete Schulen besuchen. Dort gab es immer wieder Fälle von physischer Gewalt und sexueller Misshandlung. Außerdem wurde gewaltsam versucht, den Kindern ihre Kultur und Sprache auszutreiben.

Kanada folgt mit der Geste dem Beispiel Australiens. Die australische Regierung hatte sich im Februar bei den Ureinwohnern des Landes für die langjährige unwürdige und erniedrigende Behandlung entschuldigt. (APA/AP)