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Grafik: Archiv
Christian Clerici ist also ein "engagierter Anfänger". Das ist beachtlich - erst recht, wenn man zwei Dinge weiß: Der TV-Moderator inszeniert sich mit Vorliebe im Fitness- und Fun-Sportumfeld (Clerici beim Triathlon, Clerici im Kart, Clerici fliegt aus der ORF-Fußball-Dokusoap, etc ...). Und: "Engagierter Anfänger" schnalzte kein böser Neider dem ehrgeizigen Mitvierziger um die Ohren - es kam von einer Maschine. Es war daher unparteiisch, basierte auf Fakten - und war ergo gerecht. Problem Freilich hatte die Sache einen Schönheitsfehler: Clerici dürfte sich vertippt haben, als er Mittwochmittag im Wiener Donaupark seine Fitnessdaten ins Handy eingab. Bei dem, was Clerici seinem Samsung SGH-F110 da als "allermaximalst" zulässigen Pulswert nannte, kommen auch mäßig trainierte Läufer nicht einmal ins Schnaufen. Test Doch genau dazu hatten Adidas und Samsung geladen: Es galt, gemeinsam mit der Profi-Läuferin Eva Maria Gradwohl ein Handy zu testen. Laufend - schließlich behaupten Adidas und Samsung, mit dem "miCoach"-Trainingssystem die eierlegende Wollmilchsau für Hobby- und sonstige Läufer entwickelt zu haben: Handy plus MP3-Player plus Laufcomputer - und zwar im Gegensatz zu halb ausgereiften Ideen wie Apples "Nike+"-System, einen vollwertigen. Uhr Die Ausgangslage: Zwei von drei Läufer laufen mit MP3-Player. 32 Prozent trainieren nach Plan. 31 Prozent tragen eine Pulsuhr. Und ohne Handy ist man nackt. Das Problem: ein recht ansehnlicher Gerätefuhrpark. Doch der wird mit dem miCoach-Handy dann tatsächlich zum einen übersichtlicher (an Brustgurt und Schuhsonde führt aber kein Weg vorbei). Und zum anderen ist er ziemlich deppensicher zu handlen: Nicht nur die Ersteingabe der diversen Werte ist genauso einfach (oder: ebenso kompliziert) wie bei gängigen Lauf- und Pulscomputern, auch die Auswahl von Zielvorgaben (weit? schnell? lang?) oder kleinen Trainingsprogrammen ist selbst Laien zumutbar. Auswertung Dass die Daten nach der Trainingseinheit am Rechner ausgewertet werden können, ist ja mittlerweile Standard. Doch der Clou von miCoach liegt anderswo: In der Kombination von Laufcomputer und MP3-Player. Denn während des Laufes von einer freundlichen Stimme regelmäßig über Parameter wie Strecke, Tempo, Puls oder Kalorien informiert zu werden, wird viele Hobbyläufer freuen. Und darauf hingewiesen zu werden, wenn man Trainingsziele aus den Augen verliert oder Grenzwerte über- oder unterschreitet, ist nicht nur Christian Clericis Selbsteinschätzung, sondern auch der eigenen Gesundheit zuträglich.

Dass all diese Informationen auch jederzeit abfragbar sind, ist ohnehin klar. Gewöhnungsbedürftig ist lediglich, dass das miCoach-Handy das nicht auf Knopfdruck (wie etwa Laufuhren), sondern per Klaps tut. Klingt banal, ist aber wichtig. Etwa dann, wenn man wie der Autor die mitgelieferte Oberarmtasche weglässt - und das Gerät in die Po-Tasche der Laufhose steckt: Bei jedem Schritt über den aktuellen Trainingsfortschritt informiert zu werden, ist dann nämlich doch ein bisserl enervierend. (Thomas Rottenberg / DER STANDARD Printausgabe, 16.05.2008)

Das beste am SGH-F110: Es ist zwar (auch) ein ganz normales Handy, die Trainingsfeatures lassen sich aber auch bei deaktivierter Telefonfunktion nutzen.