Rangun - UNICEF befürchtete am Freitag, dass schätzungsweise eine Million Kinder im Katastrophengebiet in Burma auf Hilfe angewiesen sind. Rund zwei Wochen nach dem Zyklon seien besonders die Kleinen von lebensgefährlichen Krankheiten bedroht. Nach vorsichtigen Schätzungen drängen sich über 550.000 Menschen in mehr oder weniger improvisierten Notaufnahmelagern, Klöstern und öffentlichen Einrichtungen.

Immer mehr Kinder leiden unter Durchfall, Hautkrankheiten und Atemwegserkrankungen. Viele Kinder haben ihre Eltern verloren oder wurden von ihnen getrennt. UNICEF hat bisher über 70 Hilfstransporte und Erkundungsmissionen im Irrawaddy-Delta und im Großraum Rangun unternommen. In Notaufnahmelagern wurden bisher 14 Kinderschutzzonen eingerichtet.

Burma braucht inzwischen dringend Reissamen und Dünger, um die Versorgung der Bevölkerung für den Rest des Jahres sicherzustellen. Darauf hat die Welternährungsorganisation FAO am Freitag in Bangkok aufmerksam gemacht. Die Bauern hätten ihre gesamten Vorräte aus der Ernte in März und April verloren, ebenso die Samen für die neue Aussaat, sagte FAO-Sprecher Diderik de Vleschauwer. "Es ist ein Wettlauf mit der Zeit", betonte er. (APA/Reuters/ag.)