Wien - Raiffeisen-Leasing steigt bei drei Immo-Projekten des Developers Rene Benko in Wien, Innsbruck und am Gardasee zu jeweils 51 Prozent ein und kann sich auch für künftige Vorhaben des Tirolers - etwa in der Wiener Innenstadt - eine Zusammenarbeit vorstellen.

Insgesamt 34 Mio. Euro macht Raiffeisen-Leasing für die drei Beteiligungen locker, wobei 14 Mio. Euro für die Mehrheitsanteile an Benko fließen und weitere 20 Mio. Euro an Eigenkapital eingebracht werden, wie dies auch der Tiroler Investor macht. Die drei Projekte stellen zusammen ein Investitionsvolumen von 205 Mio. Euro dar.

Konkret steigt Raiffeisen-Leasing zu je 51 Prozent beim 120-Mio.-Euro-Bürohaus-Projekt "Rivergate" bei der Millennium-City am Handelskai in Wien ein, bei einem 45 Mio. Euro teuren Einkaufszentrum im Westen Innsbrucks - in dem als PPP-Modell auch das fünfte Gymnasium der Landeshauptstadt entstehen soll - und beim Luxuswohnungs-Vorhaben "Villa Eden" in Gardone am Gardasee, wo (wie auch bei den anderen Bauten) bis 2010 für 40 Mio. Euro 55 Luxus-Domizile entstehen sollen, die einzeln verkauft werden.

Vertiefte Partnerschaft"

Raiffeisen-Leasing-Geschäftsführer Peter Engert und Benko, CEO der Signa-Holding, sagten am Freitag in Wien, die seit vier Jahren bestehende und nun vertiefte Partnerschaft sei auf Dauer angelegt, Raiffeisen sei nicht jemand, der nach kurzer Zeit wieder abspringe. Engert betonte die Flexibilität, Schnelligkeit und Kreativität des Tirolers: "Mit Partnerschaften wie zwischen uns hätte es in den USA keine Subprime-Krise gegeben." Benko wiederum ist daran gelegen, durch die Abgabe der Mehrheit an den drei Projekten frei zu bleiben für weitere Bankenfinanzierungen. Den, so Engert, "Überpreis" von 14 Mio. Euro für die 51 Prozent zahlt Raiffeisen Leasing, da der Einstieg zu dem Zeitpunkt bereits ohne Anfangsrisiken erfolgen konnte: "Wir können uns ohne Risiko des 'first loss' beteiligen."

Im "Rivergate" am Handelskai in Wien sollen 46.000 m2 Büros und 3.000 m2 Shops Platz finden. Der Vermietungszyklus bei Büros sei absolut günstig, betonte Benko: "Wir gehen in Richtung fünf Prozent Leerstandsrate herunter, das ist ein absoluter Spitzenwert." In Innsbruck solle mit dem EKZ einerseits die Unterversorgung mit Handelsbetrieben im Westen der Stadt behoben werden - es geht um 15.000 m2 vermietbare Fläche -, neben 30 Shops und 430 Stellplätzen sollen sich ab Herbst 2010 auch 1.000 Schüler in dem Areal tummeln.

Für die Luxus-Wohnungen und -Villen an der südlichen Westküste des Gardasees haben sich schon jetzt - vor dem für Herbst geplanten Baubeginn - Interessenten gemeldet, vor allem aus der Region Brescia-Milano. Doch auch für Menschen aus Westösterreich, Süddeutschland oder der Schweiz stelle der Nobelort Gardone eine begehrte Destination dar, so Benko. Geboten wird den künftigen Bewohnern eine Rundumbetreuung etwa mit Security oder Gartenpflege. Aus dem Gardasee-Projekt wird sich Raiffeisen-Leasing nach dem Verkauf der Luxus-Domizile natürlich wieder zurückziehen. (APA)