Wien – In den beiden Regierungsparteien formiert sich massiver Widerstand gegen die geplante Gesundheitsreform: Im Standard-Interview droht Oberösterreichs SP-Chef Erich Haider mit einer Verfassungsklage gegen die Umwandlung des Hauptverbands in eine Holding. Sollte die Reform nicht geändert werden, würden alle elf SPÖ-Abgeordnete aus Oberösterreich im Parlament dagegenstimmen. Aufseiten der ÖVP droht Beamtengewerkschafter Fritz Neugebauer mit dem Nein aller 28 ÖAAB-Abgeordneten – von insgesamt 66 VP-Mandataren. Zählt man diese 39 Gegner im Regierungslager mit den Stimmen von Grünen (21), FPÖ (21) und BZÖ (7) zusammen, kommt man auf 88 Mandate – bei insgesamt 183 Mandaten im Nationalrat. Würden vier weitere mit Nein stimmen, gäbe es im Parlament keine Mehrheit für die Reform .Auch in der SP-Salzburg gibt es Widerstand. Landeshauptfrau Gabi Burgstaller plädiert im Standard- Gespräch dafür, vorerst nur jene Teile der Reform zu beschließen, die außer Streit stehen: „Es gibt nicht nur alles oder nichts.“ SPÖ-Bundesgeschäftsführer Josef Kalina möchte die Kritiker durch „Sachargumente“ von der „Effizienz“ des Modells überzeugen – auch jene in der SPÖ. (red, DER STANDARD, Printausgabe, 17./18.5.2008)