Die burmesische Militärregierung steht weltweit massiv in der Kritik, weil sie nach dem Durchzug des Wirbelsturm "Nargis" am 2. und 3. Mai internationale Helfer an der Versorgung der Sturmopfer hinderte. Hilfsorganisationen warnten, durch die Blockade seien auch Zehntausende Überlebende des Sturms in Gefahr. Westliche Diplomaten und die Vereinten Nationen schätzen, dass durch die Wirbelsturm-Katastrophe mehr als 100.000 Menschen umkamen und bis zu zwei Millionen Menschen ihr Hab und Gut verloren.
Erstmals Reise von Diplomaten ins Irrawaddy-Delta erlaubt
Am Samstag sollen erstmals ausländische Diplomaten mit dem Hubschrauber in einige Regionen des von dem Sturm besonders schwer betroffenen Irrawaddy-Deltas im Süden des Landes gebracht werden. Dies kündigte ein Vertreter der britischen Botschaft am Freitag an. EU-Entwicklungskommissar Louis Michel, der am Mittwoch in Burma eingetroffen war, erhielt ebenfalls die Erlaubnis, am Samstag in das Irrawaddy-Delta zu fahren, er hat für diesen Tag aber bereits seine Abreise geplant. Seine Versuche, die Junta von einer umfassenden Öffnung des Landes für ausländische Hilfe zu überzeugen, blieben zunächst ohne Erfolg. Bisher hätten ihm die Behörden lediglich mitgeteilt, seine Bitten nach Einreisegenehmigungen für mehr ausländische Helfer zu prüfen, sagte Michel.
Unterdessen meldeten Mitarbeiter des Malteser Hilfsdienstes aus der Küstenstadt Labutta im Irrawaddy-Delta erste Cholera-Fälle. "Die Menschen konnten nur aus Brunnen trinken, in denen das Wasser durch die Flutwelle versalzen und stark verschmutzt ist", teilten die Helfer mit. Laut UNICEF leiden in den betroffenen Gebieten vor allem immer mehr Kinder an Durchfall, Hautkrankheiten und Atemwegserkrankungen. Durch die Zerstörungen seien die Kinder vielfach schutzlos den heftigen Regenfällen ausgeliefert, sagte UNICEF-Sprecherin Veronique Taveau.
Hilfe zu langsam und spärlich