Dieser fiktive Werbewert wird üblicherweise nach der "Opportunitätskostenmethode" berechnet, erklärt Martin Platzer, Chef des Sponsoringberaters MPM auf Anfrage des STANDARD. Hinter dem komplizierten Wort steckt, simpel gesagt, nichts anderes als die Annahme: Wie viel müsste der Sponsor für klassische Werbung aufwenden, um die gleichen TV-Sekunden, die gleichen Flächen in Tageszeitungen und Magazinen mit Botschaften zu füllen.
In einer Liga mit Beach-Volleyball
Ein Beispiel: Den Life Ball unterstützen heuer als Großsponsoren Österreichs größter Handynetzbetreiber, A1/Mobilkom, der Kristallkonzern Swarovski und die Online-Spieleplattform Pokerstars.de. Diese Ankündigung ist in der Zeitung 14 Millimeter hoch und 52 Millimeter breit und würde im STANDARD als Anzeige 152,60 Euro kosten. Das ist ihr fiktiver Werbewert, den sich die drei Sponsoren durch drei teilen.
"Das Sponsoring muss auch vor dem Controller halten, den interessieren keine ‚soft facts‘", sagt Platzer. Auch das Finanzamt nicht. Sponsoring kann schnell als „Liebhaberei“, also nicht steuerbasissenkend, eingestuft werden, wenn keine Ergebnisse in Zahlenform vorgelegt werden. Richard Lugner könnte dazu einiges berichten. Vom Werbewert und von Sponsoring-Kosten her sei der Wiener Life Ball ungefähr in einer Liga mit dem jährlichen Beach-Volleyball-Turnier am Wörthersee, sagt Platzer. Wenn auch die Zielgruppe, die angesprochen wird, eine andere ist. Österreichische Topevents sind das Neujahrskonzert und die Salzburger Festspiele.
Der Fiskus schneidet mit