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Rick Nash (Kanada/re) in nicht gerade optimaler Angriffsposition.

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Russlands Sergei Fedorov (29) trifft gegen Finnlands Goalie Niklas Backstrom

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Quebec City - Das Wunschfinale zwischen Gastgeber Kanada und Russland bei der Eishockey-Weltmeisterschaft ist perfekt. Der Titelverteidiger und Rekordchampion gewann am Freitag vor heimischer Kulisse in Québec 5:4 (1:1,4:2,0:1) gegen Olympiasieger Schweden. Zuvor zog Russland mit 4:0 (1:0,1:0,2:0) über Finnland in sein erstes Endspiel seit 2002 ein und hofft am Sonntag (19.00 Uhr) auf den ersten WM-Titel seit 15 Jahren. Vorjahresfinalist Finnland und Schweden spielen am Samstag (21.00 Uhr) um Platz drei.

Heatley, Getzlaf, Nash überragend

In einem hochklassigen Halbfinale siegte der 24-malige Weltmeister Kanada vor allem dank seiner erneut überragenden ersten Angriffsreihe mit Dany Heatley, Ryan Getzlaf und Rick Nash. Heatley (6.) eröffnete den Torreigen mit seinem elften WM-Treffer. Anton Stralman (20.) und Niclas Wallin (23.) brachten danach die Schweden in Führung. Getzlaf (24.) und Jamal Mayers (29.) antworteten für die Gastgeber, doch Stralman (32.) traf erneut und glich zum 3:3 aus.

Nur eine gute Minute später brachte Nash die Hausherren vor 13.000 Fans erneut in Front. Als zwei Schweden auf der Strafbank saßen, schloss Mike Green das turbulente zweite Drittel sieben Sekunden vor Schlusspfiff mit dem 5:3 ab. Schwedens Star-Torhüter Henrik Lundqvist von den New York Rangers saß im Schlussabschnitt nur noch auf der Bank. Seine Kollegen schafften es danach nicht mehr, den Kanadiern im achten WM-Spiel die erste Niederlage beizubringen, obwohl Fredrik Warg (55.) noch für eine spannende Schlussphase sorgte.

Shutout für Nabokow

Als zweite Mannschaft ist Russland bei dieser WM noch ungeschlagen. Den Russen gelang gegen Finnland eine nie gefährdete Revanche für die schmerzliche Halbfinal-Niederlage vor einem Jahr in Moskau. Sergej Fjodorw (14.) leitete nach einer Traumkombination über die NHL-Stars Alexander Owetschkin und Alexander Sjomin den Sieg ein. Danis Saripow (24.) schloss einen weiteren sehenswerten Angriff zum zweiten Treffer ab. Kapitän Alexej Morosow (53./PP) und Maxim Suschinski (58./Empty-Net-Goal) machten alles klar. Der zur Zwischenrunde nachnominierte Torhüter Jewgeni Nabokow von den San Jose Sharks blieb wie beim 6:0-Erfolg über die Schweiz im Viertelfinale ohne Gegentor.

"Wir haben im vorigen Jahr einige Fehler gemacht und nicht Gold gewonnen. Diese Fehler wollen wir nicht wiederholen", sagte Stürmerstar Alexander Owetschkin von den Washington Capitals, der an der Traumkombination zum 1:0 durch Sergej Fedorow beteiligt war. "Russisches Eishockey", meinte Owetschkin und schmunzelte. Auch Kanadas Trainer Ken Hitchcock hatte zugesehen. "Sie lassen dich für kleine Fehler bezahlen", sagte Hitchcock respektvoll.

Fedorow erklärte, Trainer Bykow, der wie sein legendärer Vorgänger und Ex-Coach Wiktor Tichonow kaum eine Miene verzieht, habe eine defensivere Spielweise angeordnet. Der einstige Stürmer Bykow zeigte sich in fließendem Französisch sehr zufrieden mit seiner Auswahl und erwartet "ein offenes Finale mit vielen Toren".

Auch Hitchcock freute sich bereits auf ein großes Endspiel, dass die Finnen im vorigen Jahr in Moskau noch verhindert hatten. Diesmal treffen die auch nach acht Spielen einzigen noch ungeschlagenen Mannschaften des Turniers aufeinander. "Es sind die beiden besten der WM", sagte Ex-VEU-Feldkirch-Star Gustafsson, der mit Schweden auch gegen Russland knapp verloren hatte. Seinem Kollegen Hitchcock rief er trotz aller Enttäuschung lächelnd zu: "Los Ken, schlagt die Russen." (APA/dpa/red)

  • Kanada - Schweden 5:4 (1:1,4:2,0:1) Quebec City, 13.026 Zuschauer, SR Looker (USA), Rönn (Finnland) Tore: 1:0 Heatley (05:35), 1:1 Stralman (19:15), 1:2 Niclas Wallin (22:46), 2:2 Getzlaf (23:58), 3:2 Mayers (28:31), 3:3 Stralman (31:26), 4:3 Nash (32:29), 5:3 Green (39:53), 5:4 Warg (54:21) Strafminuten: 8 bzw. 14

  • Russland - Finnland 4:0 (1:0,1:0,2:0)
    Quebec City, 11.159 Zuschauer, SR Kurmann/Reiber (beide SUI), Linesman Dedjulia/Losier (BLR/CAN) Tore: Fedorow (14.), Saripow (24.), Morosow (53./PP), Suschinski (58./Empty Net) Strafminuten: 12 bzw. 14