Paris/Peking - Bei dem schweren Erdbeben in China hat es nach Angaben der französischen Atomaufsicht auch leichte Schäden an einigen Atomanlagen in der Region gegeben. Radioaktivität sei aber offenbar nicht frei geworden. Die chinesischen Behörden hätten schnell reagiert und sofort alle Atomanlagen in der Region abgeschaltet, um sie zu kontrollieren, sagte am Freitag Thierry Charles, der für Sicherheitsfragen zuständige Direktor der französischen Atomaufsicht.

China betreibt den Angaben zufolge in der Provinz Sichuan einen Forschungsreaktor, zwei Brennstofffabriken und zwei Anlagen zum Bau von Atomwaffen. Alle Betrieben lagen zwischen 70 und 150 Kilometer vom Epizentrum entfernt. Die chinesische Atomaufsicht (NNSA) wies ihre Mitarbeiter aber am Tag nach dem Beben an, sich auf Umweltprobleme vorzubereiten. Oberste Priorität habe das Trinkwasser, hieß es in einer undatierten Mitteilung der zum Umweltministerium gehörenden Behörde.

Charles erklärte unter Bezug auf Angaben der NNSA die Schäden seien an älteren Atomanlagen aufgetreten, bei denen schon vor dem Erdbeben mit der Demontage begonnen worden sei. (APA/AP)