Aus einem internen E-Mail-Verkehr zwischen dem ehemaligen BK-Chef Haidinger und dem damaligen Leiter der Bawag-Sonderkommission Helmut Salomon geht weiters hervor, dass Staatsanwalt Georg Krakow dem BIA mehr Aufgaben übertragen hatte. Salomon mailte am 25. September 2006 an Haidinger: "Krakow sagte, die Erhebungen zu dem Fall Vranitzky wurden dem BIA übertragen und wären faktisch fertig. Der Faktenkreis Schlaff wurde auch dem BIA übertragen und es sind noch Resterhebungen offen."
Lobbying & Korruption
Haidinger-Unterlagen widerlegen BIA
Laut "profil" umfangreichere Ermittlungen zu angeblichen SP-Parteienfinanzierungen als bisher bekannt
Wien - Das Büro für interne Angelegenheiten (BIA) könnte im
Rahmen der Bawag-Affäre doch umfangreichere Ermittlungen zu
angeblichen SPÖ-Parteienfinanzierungen durchgeführt haben als bisher
bekannt. Das berichtet das "profil" unter Berufung auf Unterlagen des
früheren Bundeskriminalamtschefs Herwig Haidinger. BIA-Chef Martin
Kreutner hatte jüngst im parlamentarischen Untersuchungsausschuss
betont, lediglich einen "einzigen Sachverhalt abgedeckt" zu haben,
nämlich die Einvernahme des früheren Bundeskanzlers Franz Vranitzky. Laut einem "profil" vorliegenden BIA-Dossier "Zur Causa Bawag -
eventuelle Parteienfinanzierung" vom 6. Juli 2007 wurden offenbar
auch Investmentbanker Wolfgang Flöttl, Ex-Bawag-Vorstand Peter
Nakowitz, Unternehmer Martin Schlaff und dessen Steuerberater Michael
Hason einvernommen sowie in Liechtenstein sichergestellte
Bawag-Unterlagen gesichtet.
Faktenkreis und Resterhebungen
Kreutner hatte zuletzt im U-Ausschuss auf die Frage des
FPÖ-Abgeordneten Werner Neubauer, welche Themenbereiche das BIA bei
der Unterstützung der SOKO Salomon im Wesentlichen abgedeckt habe
gemeint: "Wir haben einen einzigen Sachverhalt abgedeckt. Dazu hat es
einen klaren Auftrag der Staatsanwaltschaft gegeben: Es war dies die
Einvernahme des ehemaligen Bundeskanzlers Dr. Vranitzky." (APA)