Belgrad - Beim Ringen um eine neue Regierung in Serbien haben die Sozialisten (SPS) eine Koalition mit den Demokraten von Staatsoberhaupt Boris Tadic abgelehnt. Eine Regierung mit dem Pro-Europa-Lager werde es nicht geben, sagte der SPS-Vorsitzende Ivica Dacic der Belgrader Zeitung "Politika". Dacic widersprach damit Tadic, der am Freitag gesagt hatte, seine pro-europäische DS-Liste (Demokratische Partei) habe Verhandlungen mit den Sozialisten zur Bildung der neuen Regierung aufgenommen. Es gebe keinerlei Kontakte zur DS, zitierten die Medien übereinstimmend Dacic. Der SPS-Vorsitzende kündigte weitere Verhandlungen mit den Parteien des Anti-Europa-Blocks an. Der SPS liegt ein Koalitionsangebot des bisherigen Regierungschefs und DSS-Parteichefs (Demokratische Partei Serbiens) Vojislav Kostunica und der ultranationalistischen Radikalen (SRS) vor. Die drei Parteien hatten sich bereits am Donnerstag auf fünf Prinzipien als Grundlage für eine gemeinsame Regierung geeinigt. Auch in Belgrad wollen die drei Parteien nach eigener Aussage die Stadtregierung stellen. Ähnliche Abkommen wollen die serbischen Rechtsparteien in fast allen Städten und Gemeinden im ganzen Land treffen. (APA/dpa)