General Suleiman hatte Israel in der vergangenen Woche ein gemeinsames Waffenruheangebot aller zwölf Palästinenserfraktionen, darunter die Hamas wie auch die Fatah von Präsident Mahmoud Abbas, unterbreitet. Es enthält die Zusage der Einstellung von Raketenangriffen, falls Israel die Blockade des Gaza-Streifens beendet. Nach israelischen Medienberichten soll die israelische Regierung das Angebot prinzipiell akzeptiert, aber Bedingungen gestellt haben. "Wir wissen noch nicht genau, was Omar Suleiman von seiner Reise nach Israel mitgebracht hat", sagte Abu Marzouk in der syrischen Hauptstadt.
Drohung mit Anschlägen
Das Angebot der Palästinenser soll zunächst für den Gaza-Streifen gelten und danach auf das Westjordanland ausgedehnt werden. Der hohe Hamas-Funktionär und Ex-Außenminister Mahmoud al-Zahar hatte mit einer Welle von Selbstmordattentaten gedroht, falls Israel das Angebot ausschlagen sollte.
Nach dem jüngsten Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum in Ashkelon mit 17 Verwundeten hatten mehrere israelische Minister zuletzt einen großangelegten Militäreinsatz gegen die Hamas befürwortet. Der Minister für Infrastruktur und ehemalige Verteidigungsminister Benjamin Ben-Eliezer sagte am vergangenen Donnerstag, die Armee sei gut auf einen militärischen Einsatz im Gaza-Streifen vorbereitet, aus dem sich Israel 2005 zurückgezogen hatte. Vizepremier Haim Ramon sagte, "die Macht der Hamas in Gaza muss beendet werden." Innenminister Meir Shitreet und Rentnerminister Rafi Eitan meinten ihrerseits, es gebe keine andere Wahl als einen Einmarsch in den Gaza-Streifen. Sicherheitsminister Avi Dichter sagte, es müsse das strategische Ziel Israels sein, die Bedrohung durch die Hamas auszuschalten.