München – Im Zuge der Schmiergeldaffäre wird Ex-Siemens-Chef Heinrich von Pierer erneut mit Vorwürfen konfrontiert. Vergangenen Freitag habe ein weiterer Manager des früheren Siemens-IT-Dienstleisters SBS ein fragliches Argentinien-Geschäft in den 1990er-Jahren bestätigt, berichtet Focus. Dabei seien zehn Millionen Dollar an Schmiergeld geflossen. Der Siemens-Zentralvorstand – und damit auch Pierer – sei in die Zahlungen eingebunden gewesen. Weder die Oberstaatsanwaltschaft noch ein Siemens-Sprecher wollten den Bericht kommentieren. Im gleichen Zusammenhang wurde Pierer bereits von zwei Managern belastet, er selbst bestreitet die Vorwürfe.

Vertrag wird geprüft

Im Zuge der Schmiergeldaffäre wird jetzt auch der Beratervertrag mit Ex-Vorstand Uriel Sharef geprüft. Der Anlass seien laut Wirtschaftswoche die Ermittlungen der Münchner Staatsanwaltschaft gegen die Energieübertragungssparte PTD und den früher dafür zuständigen Manager Sharef.

Ex-Siemens-Vorstand Klaus Wucherer soll laut Spiegel Interims-Chef bei Infineon werden. Wucherer soll den Job des vor dem Absprung stehenden Infineon-Chefs Wolfgang Ziebart vorerst übernehmen. Der Aufsichtsrat, dem Wucherer angehört, solle Ende Mai darüber entscheiden. (ag, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 19.5.2008)