Moskau - Russland hat Tieren zuliebe einen Teil seiner Grenzanlagen zum Nachbarn Mongolei entfernt: Jenseits der Grenze seien bereits rund 300 Exemplare der Mongolei-Gazelle verendet, da die Tiere in ihrem Herkunftsgebiet derzeit kaum mehr Wasser fänden, wie das Moskauer Staatsfernsehen Russia Today berichtete.

Die Behörden in Moskau hätten sich daher entschlossen, den Gazellen den Weg zu russischen Seen in der Nähe frei zu machen. Auf rund fünf Kilometern der insgesamt etwa 3.500 Kilometer langen Grenze zur Mongolei seien Stacheldraht und andere Sperren entfernt worden, sagte ein Polizeisprecher. Es werde dort aber weiter patrouilliert.

Das ökologische Desaster ist ein regionales - als Art gilt die Mongoleigazelle (Procapra gutturosa) nicht als bedroht. Allerdings gibt es über den Gesamtbestand der steppenbewohnenden Tiere nur Schätzungen. In manchen Regionen Zentralasiens sind sie definitiv ausgestorben - in anderen schwanken die Schätzungen von Biologen auf zwischen mehreren hundertausend und zwei Millionen Tieren. (APA/dpa/red)