Wien - Der Preis für Öl der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) ist vergangene Woche neuerlich deutlich gestiegen. Wie das OPEC-Sekretariat in Wien am Montag mitteilte, stieg der sogenannte Korbpreis der wichtigsten Ölsorten aus dem Kartell im Wochendurchschnitt von 115,63 auf 119,08 Dollar (76,84 Euro) je Fass (159 Liter) an. Zuletzt notierte Rohöl aus den Fördergebieten des Kartells am Freitag bei 119,27 Dollar, das waren 32 Cent mehr als am Donnerstag. Die OPEC berechnet den Korbpreis auf der Basis von 13 Sorten der Organisation.

Am Montag haben sich die internationalen Rohölpreise weiterhin knapp unter ihrem Rekordhoch eingependelt und tendierten vorerst uneinheitlich. Der Ölminister von Katar bekräftigte unterdessen seine Auffassung, dass der Markt gut mit Öl versorgt sei. Er verwies in einem Reuters-Interview auf die Internationale Energiebehörde (IEA), die ihre Prognose für den weltweiten Ölverbrauch 2008 gesenkt hat.

Im asiatischen Handel der New Yorker Rohstoffbörse legte die Notierung von US-Leichtöl am Montag zwischenzeitlich um 33 Cent auf 126,62 Dollar je Barrel (159 Liter) zu. Die in Europa führende Nordseesorte Brent war dagegen zu 124,45 Dollar je Fass und damit 54 Cent günstiger zu haben.

Weiterer Anstieg zu erwarten

Experten nannten weiter den schwachen Dollar sowie die weltweit gestiegene Nachfrage nach Diesel als Ursache für das hohe Preisniveau. Zudem beschäftigten Händler am Montag weiter Prognosen über die Preisentwicklung an den Ölmärkten. Die Investmentbank Goldman Sachs etwa hatte ihre Erwartung für den Ölpreis im zweiten Halbjahr 2008 angehoben und rechnet mit einem Anstieg auf 141 Dollar je Fass.

Die Verbraucher werden einer Studie zufolge darum auch künftig mit hohen Öl- und Benzinpreisen leben müssen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung von Wissenschaftlern der Energy Watch Group. Die Ölförderung werde bis zum Jahr 2030 um die Hälfte schrumpfen, hatte die Expertengruppe am Wochenende erklärt. Dadurch werde sich der Preisdruck weiter erhöhen.

"Man muss auch beachten, dass sich der volle Ölpreis wegen des schwachen Dollars noch nicht durchgeschlagen hat", sagte der Sprecher der Initiative, Ralph Kappler. "Wenn sich der Dollar erholt, wird sich das auch an deutschen Tankstellen bemerkbar machen." Die Energy Watch Group ist nach eigenen Angaben ein internationales Netzwerk von Wissenschaftlern und Parlamentariern zur Energiepolitik. (APA/Reuters/AP)