Zertifizierte Zentren mit einheitlichen Qualitätsstandards
Die EU-Leitlinien sehen vor, dass Brustkrebsbehandlung bis 2016 nur in zertifizierten, interdisziplinär besetzten und hoch spezialisierten Brustzentren vorgenommen werden sollen. Eine der Hauptforderungen für diese Zentren: Es sollen jährlich mindestens 150 derartige Behandlungen durchgeführt werden.
Es soll auch einheitliche Qualitätsstandards und -kontrollen geben. Bindend sind die EU-Leitlinien nicht, da die Gesundheitspolitik in der Gemeinschaft weitgehend nationale Angelegenheit ist.
Nur zwei Krankenhäuser groß genug
Die Chirurgen stoßen sich vor allem an der gewünschten Größe der Brustzentren. Derzeit gibt es laut einer Erhebung in Österreich nur zwei Krankenhäuser, in denen jährlich mehr als 150 Eingriffe zur Brustkrebstherapie durchgeführt werden, in fünf Krankenhäusern seien es mehr als 100 bis 149, in 21 zwischen 50 und 99, in 29 zwischen 30 bis 49, in 13 zwischen 20 und 29 sowie in 43 unter 20 Therapien.
Signalwirkung befüchtet
"Wenn man daraus rund 25 Brustzentren konzentriert, wäre das ein immenser Eingriff in die Gesundheitslandschaft", sagte Jörg Böhmig, Senator der österreichischen Gesellschaft für Chirurgie. Die von der EU erhobenen Vorschläge seien noch am ehesten in Ländern umsetzbar, in denen derzeit der medizinische Standard unter dem Österreichs liege, so der Mediziner. Die Experten befürchten weiters eine Signalwirkung, dass etwa auch Dickdarmkrebs und andere bösartige Erkrankungen auch nur noch an speziellen Einrichtungen behandelt werden.
Gegenvorschlag ausgearbeitet