Bild nicht mehr verfügbar.

Am Sonntag feierte Roberto Mancini den Titel.

Foto: APA/EPA/Dal Zennaro
Rom - Nachdem Inter Mailand am Sonntag seinen 16. Scudetto erobert hat, spekuliert Italien über die Zukunft des Clubtrainers Roberto Mancini. Unklar ist, ob der 43-jährige Coach weiterhin den Mailänder Club trainieren wird. In den vergangenen Wochen war es wiederholt zu Spannungen zwischen Mancini und einigen Spielern gekommen.

Nach dem 0:1 gegen Liverpool und dem Aus in der Champions League hatte Mancini seinen Rücktritt angekündigt und dann widerrufen. Seitdem kursieren Gerüchte, dass er demnächst den Klub wechseln wird, möglicherweise in Richtung Chelsea.

Konflikte mit Spielern

Laut italienischen Medien war Mancini, dessen Vertrag bei den Blau-Schwarzen bis 2011 läuft, mit einigen Starkickern, darunter Luis Figo, öfters in Konflikt geraten. Auch mit dem Clubarzt soll Mancini gestritten haben. Der Coach beschuldigt Vereinspräsident Massimo Moratti außerdem, ihm wenig Einfluss bei wichtigen Beschlüssen wie Spielereinkäufen zu lassen, berichteten italienische Medien.

"Ich weiß nicht, ob der Trainer bleibt. Er hat jedenfalls eine großartige Arbeit geleistet", so Inters Kapitän Javier Zanetti. Auch Julio Cesar rätselt über Mancinis Zukunft: "Ich weiß nicht, ob er bleiben wird, ich hoffe es jedenfalls".

Vereinspräsident Moratti arbeitet für Mancinis Verbleib. Laut "Tuttosport" will der Erdölmagnat dem Trainer eine Vertragsverlängerung bis 2012 anbieten. "Er hat sehr viel geleistet. Er hat der Mannschaft Kraft, Sicherheit und das notwendige Vertrauen für den Sieg gegeben. Ich hoffe, dass die Mannschaft mit ihm weitere Siege feiern wird", so Moratti, der nun mit dem Betreuer ein Vieraugengespräch abseits der Kameras führen will.

"Ich bleibe!"

Mancini scheint bereit: "Ich bleibe!", rief er nach einem Bericht der "La Gazzetta dello Sport" Sonntagnacht den Fans zu. Offiziell ist dies aber noch nicht. Es kursieren weiter Meldungen, wonach Jose Mourinho bereits als neuer Trainer verpflichtet sei und Mancini zum FC Chelsea wechsle.

Derzeit steht in Mailand aber der Jubel im Vordergrund, zumindest unter den Inter-Fans, denn der Lokalrivale AC hat den Einzug in die Champions League verpasst, was für die Blau-Schwarzen den 16. Meistertitel noch süßer schmecken ließ. "Wir haben Geschichte geschrieben", rief Stürmer Riccardo Cruz den 50.000 Inter-Fans zu, die ihr Team nach dem 2:0-Sieg in Parma Sonntagnacht bei der Titelübergabe im San-Siro-Stadion frenetisch feierten. "Und jetzt das Double", forderten die "Tifosi" als Draufgabe den Sieg im Cup-Finale gegen AS Roma.

Liga-Präsident Antonio Matarrese zog jetzt schon ein positives Fazit der Saison, nach der neben Inter und Roma Juventus Turin mit Liga-Torschützenkönig Alessandro Del Piero (21 Tore) und Fiorentina in die Champions League einziehen sowie Empoli, Parma und Livorno absteigen. "Wir haben die alten Makel abgestreift und uns im neuen Gewand gezeigt", betonte Matarrese. Die Betrügereien seien Vergangenheit, die neuen Sicherheitsmaßnahmen mit Stadionverboten für radikale Fans bei brisanten Auswärtsspielen zeigten Wirkung.(APA/dpa/AFP)