Wien - "Anstatt den Kopf in den Sand zu stecken und die verantwortungslose Agro-Treibstoffpolitik zu verteidigen, sollte Minister Pröll die Kritik von EU-Kommissar Verheugen zum Anlass nehmen, auch die für Österreich überzogenen Beimischungsziele dringend zurücknehmen", forderte der Landwirtschaftssprecher der Grünen, Wolfgang Pirklhuber, am Montag in einer Reaktion auf die Agrosprit-Debatte.

Pirklhuber erwartet von der Bundesregierung, dass "dieser sture Kurs zugunsten einer kleinen Lobby endlich beendet wird und die Beimischungsziele in Österreich deutlich nach unten revidiert werden". Kein Mensch soll hungern müssen, damit andere ihren "überzogenen Energiehunger" stillen können.

"Gesundheits-Check"

Umweltminister Josef Pröll (VP) könnte einen wesentlichen Beitrag zur Hungerbekämpfung leisten, wenn er anlässlich des EU-Ministerrates, der am Montag und Dienstag in Brüssel stattfindet, eine radikale Agrarwende auf EU-Ebene einfordere, so Pirklhuber. Der aktuelle "Gesundheits-Check" der EU-Agrarpolitik biete eine gute Gelegenheit dazu.

"Anstatt auf Agrotreibstoffe, Exportorientierung und Gentechnik zu setzen, muss jetzt endlich die Ernährungssouveränität und die Erhaltung kleinbäuerlicher Strukturen in den Vordergrund der Agrarpolitik gestellt werden", forderte Pirklhuber. Ziel aller Agrarpolitiken muss es sein, die Menschen weltweit zu ernähren. Dies könne nur durch die Förderung einer ökologisch verträglichen Landwirtschaft und die Förderung ländlicher Räume gewährleistet werden. (APA)