Die spanische Aufsichtsbehörde stuft den Vorfall als "leicht" ein, für die Umweltschutzorganisation Ecologistas en Acción handelt es sich hingegen um "schwere Mängel in der Reaktorsicherheit". "Fehler bei der Durchflussmenge im Kühlsystem des Reaktorkerns gehören zu den gefährlichsten Situationen, die in einem AKW eintreten können", heißt es in ihrer Aussendung, durch die der Vorfall überhaupt erst an die Öffentlichkeit gelangte.
Es ist nicht das erste Mal, dass Trillo in den vergangenen Monaten von sich Reden macht. Im März fielen Kontrollstäbe im Kern aus. Außerdem verschwand beim Wechseln der Brennstäbe eine Schraube. Beide Male musste das AKW heruntergefahren werden. Für Ecologistas en Acción kommen die Sicherheitsmängel nicht von ungefähr. Im AKW Trillo wurde im Rahmen eines Sparprogramms die Belegschaft reduziert. Das gleiche geschah in Almaraz in der südspanischen Provinz Cáceres in einem weiteren AKW der gleichen Betreiberfirma. Auch dort kommt es seither verstärkt zu Pannen.
Zwischenfall
Erst vor wenigen Wochen deckte Greenpeace einen weiteren schweren Zwischenfall auf. Im katalanischen AKW Ascó war radioaktiver Staub ausgetreten. Monatelang wurde dieser Zwischenfall verschwiegen.