Im millionenschweren Subventionsstreit um das geschlossene Bochumer Handywerk stehen das Land Nordrhein-Westfalen und Nokia offenbar vor einer Einigung. Ein Sprecher des Düsseldorfer Wirtschaftsministeriums sagte am Dienstag: "Es gibt keinen großen Dissens mehr." Die Gespräche seien sehr konstruktiv gewesen. Allerdings müsse die deutsche Bundesregierung der Lösung noch zustimmen. Schließlich stamme die Hälfte des Geldes vom Bund.

Bereit

Das "Manager-Magazin" berichtete auf seiner Internet-Seite, das Unternehmen sei bereit, mehr als die zuletzt diskutierten 30 Mio. Euro für die Einigung zur Verfügung zu stellen. Ein Abschluss der Gespräche sei in den nächsten Tagen möglich. Der Sprecher des deutschen Wirtschaftsministeriums wollte diese Summe allerdings nicht bestätigen. Vom Unternehmen war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Forderung

Die nordrhein-westfälische Landesregierung hatte von dem finnischen Konzern nach Bekanntgabe der Schließungspläne insgesamt fast 60 Mio. Euro zurückgefordert, da Nokia in seinem Bochumer Werk die mit den Finanzhilfen verbundenen Arbeitsplatzzusagen nicht erfüllt habe. Dieser Vorwurf war von dem Handy-Hersteller aber stets zurückgewiesen worden.

Das Bochumer Handy-Werk hatte erst am vergangenen Freitag die Produktion eingestellt. Bereits im April hatte sich der finnische Handykonzern bereiterklärt, die Folgen der geplanten Werkschließung für die 2.300 Beschäftigten mit 200 Mio. Euro abzufedern. (APA/AP)