Klagenfurt - Der Ende 2007 über die Bühne gebrachte Verkauf von 51 Prozent der in Liechtenstein ansässigen Tochterbank hat der Kärntner Hypo Alpe-Adria-Bank International (HAAB) einen 422.000 Euro Verlust aus der Entkonsolidierung gebracht. Dem Verkaufserlös von 18,3 Mio. Euro stand nämlich ein anteiliges Reinvermögen der Gesellschaft von 18,7 Mio. Euro gegenüber, geht aus der am Dienstag veröffentlichten Bilanz hervor.

Wie berichtet wurden im Dezember des Vorjahres 51 Prozent der in Schaan in Lichtenstein ansässigen Tochterbank verkauft. Eine Investoren-Gruppe, die durch das Industrie- und Finanzkontor Etabl. Vaduz koordiniert ist, übernahm die Mehrheit der Aktien - das Closing fand am 21. Dezember statt. Begründet wurde der Schritt damals damit, dass sich die Hypo nach der Übernahme durch die BayernLB "mit Nachdruck" auf die Alpen-Adria-Strategie konzentrieren wolle.

Im März 2008 beschloss der Aufsichtsrat der Kärntner Hypo Group Alpe Adria Bank den vom Mehrheitseigentümer Bayerische Landesbank (BayernLB) geforderten Verkauf der restlichen 49 Prozent. Über etwaige Käufer der Anteile wurde noch nichts bekannt.

Wie aus den heute veröffentlichten Einzel- und Konzernabschlüssen der Hypo Group Alpe Adria weiter hervorgeht, konnte das positive Konzernjahresergebnis von 3,1 Mio. Euro nur durch Aufwertungen in der in St. Helier (Jersey) sitzenden HBInt. Credit Management Limited erreicht werden. Ansonsten wäre ein Verlust nach Steuern von 70,3 Mio. nach einem Gewinn von 100,9 Mio. Euro 2006 angefallen. Über diese 51 Prozent-Tochter werden Anteile am Bewertungsergebnis von 102,9 Mio. Euro geltend gemacht, sodass sich die Anteile anderer Gesellschafter am Ergebnis auf positive 73,5 Mio. Euro addieren.

Massiver Jahresverlust

Im Einzelabschluss hat die Hypo Alpe-Adria-Bank International AG 2007 einen massiven Jahresverlust von 270 Mio. Euro eingefahren. Im vorangegangenen Geschäftsjahr 2006 wurde noch ein Gewinn von 31,8 Mio. Euro erwirtschaftet. Die für Österreich zuständige Tochter Hypo Alpe-Adria-Bank AG weist demnach einen Jahresverlust von 17 Mio. Euro aus. 2006 betrug der Verlust 10,2 Mio. Euro.

Erst durch die Auflösung von Gewinnrücklagen in Höhe von 363,8 Mio. Euro war es der International AG möglich, eine positiven Bilanzgewinn in Höhe von 64,5 Mio. Euro auszuweisen. Während das Betriebsergebnis auf 135,9 nach 67,5 Mio. Euro verdoppelt werden konnte, verschlechterte sich das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) drastisch auf minus 246,3 Mio. Euro. 2006 lag das EGT noch mit 51,1 Mio. Euro im Plus.

Verantwortlich für diesen massiven Verlust waren Netto-Aufwendungen von 300 Mio. Euro, die aus der Bewertung und Veräußerung von Forderungen, Eventualverbindlichkeiten, Kreditrisiken sowie Wertpapieren des Umlaufvermögens anfielen - nach Gegenrechnung mit den Erträgen. Bei der Hypo Alpe Adria Bank ergab sich daraus ein Minus von 53,2 Mio. Euro. Ein weiteres kräftiges Minus von 82,2 Mio. Euro ergab sich in der Leitgesellschaft aus der Bewertung und Veräußerung von Wertpapieren, die wie Finanzanlagen bewertet sind, sowie von Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen.

Eigentümer der Hypo International-Bank waren per Jahresende 2007 mit 57,31 Prozent die BayernLB, zu 26,45 Prozent die zur GraWe-Gruppe zählende Hypo-Bank Burgenland AG, zu 16,04 Prozent die Kärntner Landes- und Hypothekenbank-Holding, zu 0,18 Prozent die Berlin & Co Capital S.a.r.l. und zu 0,02 Prozent die Hypo Alpe Adria Mitarbeiter Privatstiftung. (APA)