Der 39 Jahre alte Bertelsmann-Manager Markus Dohle wird neuer Chef der weltgrößten Buchverlagsgruppe Random House mit Sitz in New York. Dohle löse an der Spitze der 100-prozentigen Bertelsmann-Tochter den bisherigen Vorstandsvorsitzenden Peter Olson ab, teilte Bertelsmann am Dienstag in Gütersloh mit. Der Aufsichtsrat habe Dohle auch anstelle Olsons in den sechsköpfigen Vorstand der Bertelsmann AG berufen. Der Stabwechsel erfolgt zum 31. Mai.

Olson hatte die Buchverlagsgruppe seit der Übernahme durch Bertelsmann am 1. Juli 1998 geleitet. Der 58-Jährige scheide aus eigenem Wunsch aus. Er werde künftig eine akademische Laufbahn an einer US-amerikanischen Universität verfolgen, teilte Bertelsmann mit.

Markus Dohle ist bisher Mitglied im Vorstand der Bertelsmann-Druck- und Dienstleistungstochter Arvato AG in Gütersloh und dort für die Druckgeschäfte verantwortlich. Der gelernte Wirtschaftsingenieur habe in den vergangenen sechs Jahren als Chef von 11.500 Mitarbeitern in sieben Ländern bewiesen, dass er Wachstum in reifen Märkten generieren könne, sagte Bertelsmann-Vorstandschef Hartmut Ostrowski am Dienstag. Er bekräftigte gleichzeitig das Bekenntnis Bertelsmanns zum Buchverlagsgeschäft. "Random House spielt in der Wachstumsstrategie von Bertelsmann eine bedeutende Rolle", sagte der Vorstandsvorsitzende.

Random House hatte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1,9 Mrd. Euro und eine Umsatzrendite von 9,4 Prozent erzielt. Zu der Gruppe gehören Verlage wie Doubleday, Alfred A. Knopf oder Goldmann und Heyne. Für Random-House-Verlage schreiben Autoren wie Dan Brown ("Sakrileg"), John Grisham ("Die Firma"), aber auch Al Gore.

Die Buchverlagssparte gilt unter den sechs Unternehmensbereichen des größten europäischen Medienkonzerns zwar als stabil, hat aber zuletzt kein Wachstum generieren können. Die Umsatzrückgänge im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2006 waren aber vor allem auf den schwachen Dollar zurückzuführen. Random House macht den größten Teil seines Geschäftes mit englischsprachiger Literatur in den USA und in Großbritannien. (APA/dpa)