Wien - Die in Großbritannien erlaubte Forschung an Tier-Mensch-Zellen ist in Österreich nach geltender Gesetzeslage nicht verboten. Zu dieser Einschätzung kommen sowohl der Rechtsexperte Christian Kopetzki wie auch der evangelische Theologe und Bioethiker Ulrich Körtner (beide von der Universität Wien). Versuche müssten daher weder vom Parlament noch von einer Behörde genehmigt werden, sagten die beiden im Gespräch mit dem STANDARD.

In Großbritannien erhoffen sich Wissenschafter durch die nun erlaubte Schaffung menschlich-tierischer Zellgewebe neue Erkenntnisse im Kampf gegen bislang unheilbare Krankheiten. Kritiker ziehen dies allerdings in Zweifel und verurteilen diese Form der Stammzellenforschung als monströs und pervers. Auch in Österreich gab es Kritik: Die Nationalratspräsidenten Eva Glawischnig (Grüne) und Michael Spindelegger (VP) forderten, "ethische Grenzen" dürften "nicht überschritten werden". Angesichts der in Österreich unzureichenden Gesetzeslage in Sachen Stammzellforschung wird man sich heuer in der Bioethikkommission im Bundeskanzleramt auch dem nun aktuell gewordenen "Chimären"-Thema widmen. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 21./22. 5. 2008)