Wien - Begriffsverwirrung im Zusammenhang mit den in Großbritannien nun erlaubten Forschungen kritisierte der Wiener Reproduktionsmediziner Wilfried Feichtinger von der Medizinischen Universität Wien. Es handle sich bei diesen Zellgebilden nicht um "Embryonen", denn von Embryonen könne man erst ab der Einnistung in die Gebärmutter sprechen, so der Experte.

Davor handle es sich um eine sogenannte Zygote und - im späteren Entwicklungsstadium - um eine Blastozyste. Bestenfalls könnte man von einem Prä-Embryo sprechen, so Feichtinger.

Im Falle der sogenannten Chimären aus "entkernten" Rinder-Eizellen und Erbgut von menschlichen Hautzellen sei eine Einpflanzung in eine Gebärmutter weder geplant noch erfolgversprechend. Insofern kann auch ein wie auch immer geartetes Mischwesen aus Rind und Menschen völlig ausgeschlossen werden. Im technischen Sinn ist die Einpflanzung von menschlicher DNA in Rinder-Eizellen im Übrigen eine Klon-Technik. (APA, tasch/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 21./22. 5. 2008)