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Rettungsauto im Protestzug.

FOTO: APA/ROLAND SCHLAGER
Wien - 80 Rettungswagen der Organisationen Rotes Kreuz, Arbeitersamariterbund und Johanniter haben am Mittwoch den Frühverkehr am Ring lahm gelegt. Die Rettungsleute fordern höhere Löhne. Gewerkschafterin Barbara Teiber (GPA) forderte einen fairen Kollektivvertrag die Krankentransport-Branche. Zum Abschluss versammelten sich die rund 100 Mitarbeiter von Rettungs-und Krankentransport-Organisationen am Ballhausplatz.

Dort machten die Mitarbeiter von Rotem Kreuz, Arbeiter-Samariterbund und Johannitern mit einem Folgetonhorn-Konzert auf ihre - auch von den Maltesern unterstütztes - Anliegen aufmerksam. Eine gemeinsame Resolution wurde verlesen und Schilder mit Aufschriften wie "Rettet die Retter" geschwenkt. Kritisiert wurde, dass es nur für das Rote Kreuz und die Johanniter Kollektivverträge gibt. Die Bundesregierung wurde aufgefordert, über die Kassenfinanzierung auch für eine Sicherung der Rettungs- und Krankentransportdienste zu sorgen.

Gewarnt wurde vor Lohndumping und Massentransporten. Neueinsteiger kämen auf ein Nettomonatsgehalt von rund 1.100 Euro, müssten davor aber auch die dreimonatige Ausbildung um rund 2.500 Euro selbst zahlen. Die Wiener Gebietskrankenkasse stehe selbst mit dem Rücken zur Wand, klagte Wolfgang Hruza, Betriebsrat beim Roten Kreuz, gegenüber der APA. Sie zahle gerade einmal 53 Euro pro Krankentransport: "Das ist unter jedem Handwerker in Österreich. Wenn das so weitergeht, fürchte ich als Betriebsratsvorsitzender um die Arbeitsplätze meiner Mitarbeiter."

An weitere Eskalationsschritte sei nicht gedacht, sagte Anton Kalidz von der Gewerkschaft vida. Hruza schloss auch einen Streik aus. Er betonte, dass die demonstrierenden Kollegen alle dienstfrei hätten und es sich bei den Rettungsautos um Reservefahrzeuge handle. "Jeder Wiener wird heute genauso versorgt, wie jeden Tag rund um die Uhr", so Hruza. (APA)